Apprenticeships around the World

Abschied

Ein letztes Mal dobry den nach Deutschland,

und schon ist der letzte Tag hier auch wieder vorbei. So schnell können vier Wochen vorbei gehen. Die letzten Tage waren nochmal mit vielen Aufgaben für das neue Magazin gefüllt. Und heute gab es dann auch ein bisschen Zeit für Abschied. Die Arbeit hier hat mir wirklich viel Spaß gemacht.

Jetzt bleibt nur noch den Koffer zu packen und morgen früh geht es dann wieder zurück nach Kassel. Ich freue mich auch wieder auf Deutschland und trotzdem ist es ein etwas seltsames Gefühl, hatte ich mich doch schon an das eine oder andere hier gewöhnt. Am meisten vermissen werde ich wohl die häufigen Abfahrtszeiten der Straßenbahn 😉 Da musste ich hier nie auf die Uhr schauen, spätestens nach fünf Minuten kam immer eine passende Tram.

Alles in allem kann ich Prag als Stadt sehr empfehlen. Es gibt jede Menge zu sehen und zu erleben. Für mich war es eine sehr schöne Erfahrung, vier Wochen in so einer tollen Stadt leben zu dürfen. Ich habe in dieser Zeit nur nette und sehr hilfsbereite Menschen getroffen. Und ich habe mir auch fest vorgenommen, wieder einmal her zu fahren. Auch nach vier Wochen habe ich noch lange nicht alles gesehen.

Damit verabschiede ich mich von hier. Ich freue mich schon darauf, euch alle wieder zu sehen.

Sbohem, Pia

Deutsch-tschechische Gespräche

Hallo nach Deutschland,

heute durfte ich nochmal mitgehen zu einer Veranstaltung. Das deutsch-tschechische Maschinenbauforum. Da haben sich im Laufe des Tages ein paar deutsche Firmen aus eben dieser Branche vorgestellt, die Interesse am tschechischen Markt haben. Und heute Nachmittag und morgen gibt es dann Gespräche zwischen deutschen und tschechischen Unternehmen, die sich eine Zusammenarbeit vorstellen können. Das alles natürlich auch mit Dolmetscher, wer möchte. Insgesamt gibt es über 80 von diesen Gesprächen und im besten Fall gibt es am Ende vielleicht sogar die eine oder andere neue Niederlassung einer deutschen Firma in Tschechien. Schon spannend da dabei zu sein. Und um morgen eine Pressemitteilung dazu schreiben zu können, hab ich paar Unternehmern ein, zwei Fragen gestellt zum tschechischen Markt und ihren Vorhaben hier.

An meinen letzten Tagen hier werde ich dann noch ein paar Dinge für das Magazin fertig stellen. Und für das Stipendium muss auch noch ein wenig Papierkram erledigt werden – meine neu erlernten Kompetenzen schön zu formulieren finde ich schon anspruchsvoll. Aber auch das wird am Ende schön klingen und ich habe die Kompetenz, meine Kompetenzen in Worte zu fassen 🙂

Das wars für heute erstmal von mir. Liebe Grüße ins winterliche Deutschland, Pia

 

Schöner, kalter Herbst

Seit Montag herrschen hier jeden Tag Temperaturen um den Gefrierpunkt, dafür aber fast den ganzen Tag Sonnenschein. Niederschlag gibt’s hier trotz November nur sehr wenig. Ein sehr sympathisches Wetterchen, auch wenn ich inzwischen wünschte, ich hätte meinen Schal mitgenommen …

Das Büro ist zum Glück gut geheizt, da müssen wir uns nicht warm-arbeiten 😉 . Mein Chef war jetzt zwei Tage in Berlin beim DIHK, da war es auch gleich ein wenig ruhiger. So konnten wir in Ruhe den Artikel zum Titelthema fertigstellen. Schon erstaunlich wie oft man den nochmal umschreibt, was ändert, Absätze einfügt und dann doch wieder raus nimmt. Aber so langsam nimmt alles Gestalt an.

Inzwischen kommt auch öfters aus anderen Abteilungen im Flur mal die Bitte, was zu übersetzen oder Korrektur zu lesen, sodass ich mich gefragt habe, wie sie hier eigentlich ohne deutschen Praktikanten klar kommen. „Gar nicht“, war die Antwort meiner Kollegin auf meine Frage. Dann muss im Zweifel der deutsche Teamchef alles Korrektur lesen, der dafür keine Zeit hat. Deswegen sitzt hier fast immer ein deutscher Praktikant. Auch wenn ich nächsten Freitag meine Sachen packe, kommt am Montag danach gleich wieder jemand an „meinen“ Platz. Meist sind es Studenten, die dann für fünf, sechs Monate bleiben. Die können dann natürlich noch viel mehr helfen, da sie die Abläufe mit der Zeit besser kennen.

Schön ist auch, dass die Kontakte unter den Praktikanten ganz gut gepflegt werden. In den anderen Abteilungen sind im Moment noch eine Deutsche und zwei tschechische Studenten und in dieser Woche ist auch noch ein Referendar aus der deutschen Botschaft zu unser kleinen Gruppe gestoßen. Da findet man immer jemanden, mit dem man nach Feierabend oder am Wochenende was Schönes unternehmen kann.

Liebe Grüße aus dem kalten, sonnigen Prag,

Pia

Schon wieder Halbzeit

Dobry vecer,

nach einem wunderbaren Sightseeing-Wochenende mit meinen Eltern, bin ich gestern schon in die dritte Woche in der AHK Tschechien gestartet.

Gestern war ich zu einer Vorstellung von Startups. Im Rahmen unseres Jahresthemas Connect Visions to Solutions (ganz frei übersetzt „Lösungen für Visionen finden“) gibt es dieses Jahr einen Startup-Wettbewerb. Sechs große Firmen (z. B. Skoda oder eon) haben zu einer Auftaktveranstaltung im Frühjahr grobe Themen vorgegeben, zu denen sie Lösungsvorschläge haben wollten. Von diesen hat jeder der großen „Paten“ den eignen besten Vorschlag ausgesucht und dann durften sie gestern sich und ihre Idee mit der Lösung vor der Jury präsentieren. Am 29. November wird zu Winners´Night dann der Sieger verkündet. Dann bin ich zwar leider nicht mehr hier, aber zu sehen, was Leute alles für Ideen haben und wie die Lösung dafür aussehen kann, war für mich sehr interessant – trotz das eine komplette Veranstaltung auf englisch schon auch anstrengend ist für mich 😉

Heute hatte dann einer der Geschäftsführer der AHK ein bisschen Zeit für mich. So kenne ich nun die Zusammenhänge zwischen AHK, DTIHK und AHK services. Auf den ersten Blick ein wenig verwirrend, auf den zweiten macht alles doch viel Sinn: so ist die AHK services eine Tochter der AHK und bietet Dienstleistungen an – wiederum alles um die eigentliche AHK zu finanzieren; es gibt hier keine gesetzliche Pflichtmitgliedschaft wie in Deutschland. Und DTIHK ist nur noch eine zusätzliche Bezeichnung, die jedes Land für sich hat um die Kommunikation im Land zu erleichtern. Den Mitarbeitern bringen die verschiedenen Bezeichnungen aber auch ab und an Spaß: Bei einer Veranstaltung kann das Namensschild unter AHK, CNOPK (DTIHK auf tschechisch) oder unter DTIHK versteckt sein 🙂

Meine beiden Kolleginnen sind aus ihrem Urlaub zurück, so dass es deutlich lebhafter im Büro zugeht. So erwartet mich dann morgen ein voller Tag, ein paar Dinge müssen unbedingt fertig werden, zusätzlich zu dem was immer spontan schnell mal noch erledigt werden muss.

Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal, Pia

Zahlen, Zahlen und noch mehr Zahlen

Dobry den,

Zahlungsmoral und Kreditvergabe sind die beiden Worte, die mich hier tagein, tagaus begleiten. Es ist das Titelthema des im Dezember erscheinenden Magazins. Zahlen über Zahlen habe ich schon recherchiert, ein Titelbild muss auch noch gefunden werden. Das ist eine interessante Arbeit und ich freue mich schon darauf, am Ende das fertige Heft aus der Post zu holen.

Was ich auf der Suche nach den vielen Zahlen gelernt habe: Das world wide web weiß sehr sehr viel, aber eben nicht alles. Eine bestimmte Zahl habe ich mehrere Stunden im www gesucht und nicht gefunden, da hilft wirklich nur eine Auskunft vom deutschen Bankenverband weiter.

Ansonsten ist es diese Woche recht ruhig durch den Urlaub meiner Kolleginnen.

In den Mittagspausen gehe ich meist mit einer anderen deutschen Praktikantin los – es gibt hier viele tolle Geschäfte mit äußerst leckerem Essen. Mindestens eins davon würde ich am liebsten einpacken und mit nach Kassel nehmen 🙂

Die einzige Tücke beim einkaufen ist die Währung, der Umrechnungskurs Euro – Tschechische Kronen liegt etwa bei 1:27. Da kommt es schon mal vor, dass ich die Kassiererin etwas irritiert anschaue, wenn ich ihr für ein paar Lebensmittel einen 200 CZK-Schein (ca. 7 €) gebe und nur zwei mickrige Münzen wiederbekomme – es hatte natürlich alles seine Ordnung mit dem Wechselgeld. 😉 Alles in allem ist Prag allerdings nicht mehr das günstige Pflaster, für das es viele Deutsche noch halten. Außer günstigem Bier kosten hier die meisten Dinge das Gleiche wie in Deutschland.

Viele Grüße aus der goldenen Stadt, Pia

1968

Dobry den nach Deutschland,

am Donnerstag hatte ich einen sehr beeindruckenden Abend. Im Moment ist hier in Prag deutsches Filmfest und meine Kollegin war so nett mich mitzunehmen ins Lucerna – eins der schönsten Kinos der Welt (sagen Leute die schon viele Kinos gesehen haben). 20161020_201030

Der Film „Die Reise mit Vater“ spielt rund um den Prager Frühling 1968, eine wahre Geschichte steckt dahinter. Es tauchen kurze Originalszenen auf, vom Aufstand und den Panzern auf dem Wenzelsplatz. Das Kino selbst ist direkt am Wenzelsplatz, so dass es wie ich fand, eine doppelte Wirkung hatte. Den Film – der übrigens die wahre Familiengeschichte der Regisseurin ist – kann ich also nur empfehlen (auch wenn der Wenzelplatz nicht direkt vor der Tür ist 😉 ) In Deutschland kommt er am 10. November in die Kinos, es lohnt sich ganz bestimmt.

Arbeitsmäßig war die erste Woche von Recherchen für das neue Magazin bestimmt. Zwischendurch immer wieder mal ein paar Übersetzungsarbeiten; meine Kolleginnen sind im Moment sehr froh, eine Muttersprachlerin zur Hand zu haben. Ab Montag sind hier Herbstferien, sodass von meinen drei Kolleginnen zwei Urlaub haben. Da habe ich gleich ein paar Vertretungsjobs bekommen. Mal sehen was mich dann noch so erwartet.

Meine Tschechisch-Kenntnisse sind inzwischen auch schon annehmbar: Ich kann alle Haltestellen auf dem Weg zur Arbeit aussprechen 😀 , ansonsten übe ich mich in kleinen Dingen wie Begrüßung und Zahlen. Allerdings werde ich auch oft für eine Tschechin gehalten: Ich wohne in einem Viertel wo es überhaupt keine Touristen gibt und bin nur mit der Handtasche (Touristen haben immer, wirklich immer, einen Rucksack auf, ganz oft ne Karte oder ein Handy mit Karte in der Hand und die Asiaten erfüllen ihr Kamera-Klischee auch hier 😉 ) im Berufsverkehr unterwegs. Für vier Wochen lohnt es sich ja nicht wirklich ernsthaft zu lernen, aber wenigstens an der Supermarktkasse will ich klarkommen.

Jetzt genieße ich erstmal mein Wochenende und werde nachher noch ein wenig an der Moldau bummeln gehen.

Bis zum nächsten Mal, Pia

Der Anfang ist gemacht

Dobry den nach Deutschland,

die ersten beiden Tage sind schon wieder um in der Weltstadt Prag. Für vier Wochen darf ich hier:

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arbeiten und dafür im schönen Tschechien leben.

Die ersten Tage waren schon sehr schön; kaum war ich im Büro hatte ich schon die ersten Aufgaben. Ich bin in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs eingesetzt. Dort wird mit der Presse gesprochen, mit der deutschen und der tschechischen Regierung verhandelt, geschimpft 😉 und beraten und alles entworfen was nach außen dringt. Dazu gehört auch ein zweimonatlich erscheinendes Magazin für Mitglieder.

Netterweise können alle meine Kollegen und Kolleginnen Deutsch oder sind Deutsche. Und trotzdem werde ich immer wieder gebeten zu schauen, ob das deutsch für den Artikel oder die Email so in Ordnung ist oder gleich ganz zu übersetzen (aber nur wenn es aus dem englischen kommt 😉 ) Auch die PC-Programme sind zum Mitdenken gemacht: Manche sind englisch, manche sind tschechisch und ab und zu ist auch eins in deutsch. Aber mithilfe von Google Translation findet man fast alles 🙂

Mal sehen was mich diese Woche noch alles erwartet.

Liebe Grüße fürs erste aus Prag, Pia