Da ich nun schon seit über einer Woche wieder zurück in Deutschland bin, wollte ich mich hier abschließend noch einmal zu Wort melden. 🙂
Letzten Samstag startete ich meine Rückreise früh morgens in Portsmouth. Mit dem Fernbus ging es nach London-Heathrow und von dort dann mit dem Flugzeug nach Frankfurt. Um 22 Uhr deutscher Zeit war ich dann endlich zu Hause.
Dort wurde ich sogar mit einer kleinen Girlande begrüßt, über die ich mich sehr gefreut habe:
Meine Gastmutter Ginny hatte am Freitag zum Abschied für mich eine kleine Tea Time mit Scones und Tee veranstaltet. Das Rezept hatte ich mir von ihr geben lassen und so konnte ich mich am Sonntag gleich bei meiner Familie mit selbst gebackenen Scones für die liebe Begrüßung bedanken. Scones sind ein kleines Gebäck, das in England traditionell zur Tea Time gereicht und mit Clotted Cream (ein butterig-sahnig schmeckender Streichrahm) und Marmelade bestrichen wird. Da ich auch Clotted Cream aus England mitgebracht hatte, stand dem original englischen Erlebnis also nichts mehr im Wege. 😉
Eine schöne und interessante Zeit
Abschließend kann ich sagen, dass mein Auslandspraktikum in Portsmouth eine sehr interessante Zeit für mich war und dass ich so etwas nur weiterempfehlen kann.
Es war eine sehr interessante und schöne Erfahrung, für vier Wochen lang am Leben von Menschen in einem anderen Land teilhaben zu dürfen und zu erleben, wie sie leben und arbeiten. Ich habe in Portsmouth sehr viele schöne Erfahrungen gesammelt und neue Freundschaften geschlossen. Die Zeit wird mir sicher immer in guter Erinnerung bleiben. 😀
Vielen Dank an meine Ausbildungsbehörde, die Handwerkskammer Kassel, die mir diese Erfahrung ermöglicht hat und an alle anderen, die mich dabei unterstützt haben.
Bevor mein England-Aufenthalt zu Ende geht, möchte ich euch gerne noch an ein paar Unterschieden bzw. interessanten Dingen teilhaben lassen, die mir im Alltag in Portsmouth aufgefallen sind.
Linksverkehr
Ein ganz offensichtlicher und bekannter Unterschied zu vielen Ländern der Welt ist ja der Linksverkehr. Der betrifft mich hier zwar – zum Glück – nicht als Autofahrer, jedoch hat es schon einige Tage gedauert, bis ich mein Verhalten vor dem Straßeüberqueren daran angepasst hatte.
Denn in England ist es nunmal sehr wichtig, zuerst nach rechts anstatt nach links zu schauen, wenn man nicht von einem Auto überrascht werden möchte. 😉
Busse
Wenn man in Portsmouth die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt, ist es ebenfalls sehr wichtig zu wissen, dass man die Hand rausstrecken oder dem Busfahrer winken muss, wenn der Bus, mit dem man fahren möchte, an der Haltestelle vorbeikommt. Signalisiert kein Wartender an der Haltestelle, dass er mit diesem Bus fahren möchte, hält der Bus auch nicht an.
Tea (& Coffee)
Ganz dem Klischee entsprechend wird in England natürlich ganz viel Tee getrunken. Und das gerne auch mit Milch. Auch ich habe mich tatsächlich inzwischen daran gewöhnt, meinen Tee mit Milch zu trinken.
Kaffee ist nicht ganz so verbreitet wie in Deutschland, aber wenn es ihn gibt, dann meist aus Granulat (außer in Restaurants usw., ansonsten ist mir hier tatsächlich noch keine Kaffeemaschine „begegnet“). Das macht sich auch beim Blick in das Supermarktregal bemerkbar:
Die Wasserhähne
Außerdem ungewohnt für mich ist es, dass es an Waschbecken fast überall zwei Wasserhähne gibt – einen für kaltes und einen für warmes Wasser – also nichts mit angenehm temperiertem Wasser zum Händewaschen. 😀
Die Türdrücker
Eine weitere Hürde, vor der ich gleich am Anfang stand, sind die Türdrücker bzw. der Schließmechanismus, der etwas anders funktioniert, als der, den ich gewöhnt bin. Denn hier muss man den Türdrücker erst ganz nach oben bewegen, um das Schloss aufschließen zu können und dann ganz nach unten drücken, um die Tür zu entriegeln.
Einkaufen
Weiterhin war ich sehr überrascht, als mir Ginny an einem Samstagabend erzählte, dass sie morgen erst einmal einkaufen gehen werde. Einkaufen am Sonntag? Was in Deutschland größtenteils nicht möglich ist ist hier in Portsmouth ganz normal, die Geschäfte haben auch am Sonntag bis 16 Uhr oder länger geöffnet. Sogar am Ostersonntag und -montag hatten hier einige Geschäfte geöffnet.
Außerdem interessant finde ich, dass es hier in vielen Supermärkten Selbstbedienungskassen gibt, wo man seine Artikel also selbst scannt und per Karte bezahlt (wie z.B. bei Ikea).
Die Tastatur
Ansonsten begegnete mir bei der Arbeit im Büro noch ein kleiner Unterschied, der absolut logisch ist, der mich aber ehrlich gesagt überrascht hat, da ich mir darüber vorher nicht wirklich Gedanken gemacht habe. Denn die Tastaturen in England sind etwas anders. Da in der englischen Sprache das „Y“ weit öfter vorkommt, als das „Z“ ist die Position dieser Buchstaben auf der Tastatur vertauscht. Daher ist es mir natürlich sehr oft passiert, dass ich den falschen Buchstaben angetippt habe. Außerdem haben viele der anderen Zeichen eine andere Position. Und natürlich brauchen die Engländer die Buchstaben „ä“, „ö“, „ü“ und „ß“ nicht, die deshalb ganz auf der Tastatur fehlen. Wenn ich dann mal am PC an der Arbeit etwas in deutsch schrieb, ist mir dadurch erst einmal richtig aufgefallen, wie oft diese Buchstaben in unserer Sprache vorkommen und ich musste mir damit behelfen, sie aus einem anderen Text zu kopieren und an der passenden Stelle einzusetzen.
Bei der GVA arbeitete ich diese Woche unter anderem wieder für das „Go Volunteer Centre“. Diesmal war es meine Aufgabe, „Following ups“ für Stellenvermittlungen an Ehrenamtliche zu machen. Das bedeutet, dass ich E-Mails an Organisationen schrieb, um herauszufinden, ob die Vermittlung erfolgreich war, ob es also zu einem „Placement“, der Besetzung einer Stelle bei der Organisation mit der Person, gekommen ist.
Genauso wie in Deutschland bestand die letzte Woche nur aus vier Arbeitstagen, da der Karfreitag ein freier Tag war.
Zwei Tage in London
Den Karfreitag und Samstag verbrachte ich dann in London. 😀 Wir übernachteten dort in einem Hostel in der Nähe des Hyde Parks.
Das Wetter zeigte sich typisch englisch – grau und windig, aber zum Glück regnete es nicht.
Unter anderem schauten wir uns die Tower Bridge, den Big Ben, Buckingham Palace, die St. Paul’s Cathedral und den Trafalgar Square an. 🙂
Hier ein paar Eindrücke:
Ostern
Zu Ostern werden in England (neben Schokohasen und -eiern) traditionell die sogenannten „Hot Cross Buns“ gegessen, süße würzige Brötchen mit Rosinen drin.
Am Ostermontag zeigte mir Ginny Chichester, eine Domstadt, die ca. eine Stunde Fahrt von Portsmouth entfernt liegt, die neben ihrer beeindruckenden Kathedrale auch mit einigen anderen schönen alten Gebäuden aufwarten kann. Abends war ich dann zu dem Geburtstag einer ihrer Töchter eingeladen, wo wir in einem indischen Restaurant am Yachthafen von Portsmouth essen gingen.
Für mich sind es jetzt nur noch wenige Tage, bis es wieder zurück nach Deutschland geht. Die Zeit ist wirklich schnell vergangen.
Heute möchte ich euch ein bisschen von meiner Arbeit bei der Gosport Voluntary Action (GVA) berichten.
Die Gosport Voluntary Action leitet viele eigene Projekte, z.B. zur Unterstützung älterer Menschen, und hilft Menschen, die sich ehrenamtlich betätigen möchten, die richtige Aufgabe zu finden.
In der Verwaltung der GVA sind im Moment 20 Mitarbeiter angestellt, außerdem arbeiten dort auch einige Ehrenamtliche. Fast alle Mitarbeiter der GVA arbeiten in Teilzeit.
Oft bin ich dort im Bereich der Rezeption eingesetzt, wo ich verschiedene Aufgaben erledige. Zum Beispiel wurde ich damit beauftragt, die Grundlage für eine Datenbank zu erstellen, in der Anfragen von Kunden der “Driving Force” erfasst werden sollen. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Service, bei dem Freiwillige mit ihrem eigenen PKW ältere Menschen zu Arztterminen fahren. Da die Kunden nur die anfallenden Kosten für Sprit und Parkgebühren bezahlen müssen, ist dieses für sie günstiger, als sich ein Taxi zu rufen.
Weiterhin war es unter anderem meine Aufgabe, Kontaktdaten von Unternehmen aus Gosport zu recherchieren und zu erfassen.
Außerdem fand am Donnerstag eine Veranstaltung mit dem Namen „Children, Young People and Families Forum“ statt, die von der GVA ausgerichtet wurde.
Im Vordergrund standen hierbei Vorträge von verschiedenen Organisationen zum Thema Kinderschutz.
Im Vorfeld half ich bei den Vorbereitungen, z.B. fertigte ich Namensschilder für die Teilnehmer und eine Anwesenheitsliste an. Bei der Veranstaltung selbst war es dann meine Aufgabe, die Anwesenheit zu kontrollieren und mich mit Hilfe einer Kollegin um die Bewirtung der Teilnehmer zu kümmern.
Des Weiteren war ich an einem Tag im „Go Volunteer Centre“ eingesetzt. Hier wird für Menschen, die sich gerne ehrenamtlich betätigen möchten, anhand ihrer Interessen und Fähigkeiten die passende Aufgabe und Organisation gesucht. Dafür werden die Daten der Person in einer Datenbank erfasst. Ebenfalls werden in dieser Datenbank Möglichkeiten für Ehrenamtliche bei verschiedenen Organisationen geführt. So können dann entsprechende Vorschläge für die interressierten Personen gefunden werden. Ich erfasste hier die Daten von Interessenten und neue Stellen für Ehrenamtliche mit der Beschreibung der Aufgabe, den erwünschten Kenntnissen usw.. Außerdem durfte ich hier bei einem Gespräch teilnehmen, bei dem einer Interessentin mehrere Vorschläge fur eine ehrenamtliche Betätigung unterbreitet wurden.
Ein anderes Einsatzgebiet für mich war die Verwaltung des „Gosport Gardens & DART (Decorating And Repair Team)“- Projektes. Hier werden Helfer für Aufgaben im Garten oder kleine handwerkliche Tätigkeiten an ältere und behinderte Menschen vermittelt. Ich wurde hier u.a. damit beauftragt, die Einsatzpläne der Helfer zu aktualisieren und bei einigen Kunden anzurufen, um sie zu ihrer Zufriedenheit mit dem Service und der Arbeit ihres Helfers zu befragen.
Trip nach Brighton
Am Samstag fuhr ich mit Mara und Alexander, den anderen Deutschen, nach Brighton. Die Zugfahrt von Portsmouth dauerte ungefähr anderthalb Stunden. Wir hatten wirklich fantastisches Wetter. 🙂
Brighton ist das größte und bekannteste Seebad Englands.
Wir besuchten u.a. den Strand, die Seebrücke „Brighton Pier“ und den Royal Pavillion, einen Palast im orientalischen Stil.
Spinnaker Tower in Portsmouth
Am Sonntag statteten Mara und ich dem Stadtmuseum in Portsmouth einen Besuch ab.
Danach ging es für uns zu dem 170 Meter hohen Spinnaker Tower, dem modernen Wahrzeichen von Portsmouth, wo wir mit dem Aufzug nach oben auf die Aussichtsplattform fuhren.
Es war ein schöner klarer Tag und wir hatten wirklich eine tolle Aussicht.
Oben angekommen wagten wir uns auch auf den sogenannten „Sky Walk“, ein Stück gläsernen Boden in der Plattform des Turmes.
Nun liegt bereits die Hälfte meines Praktikums hinter mir und Ostern steht vor der Tür. 😀
Eine Woche bin ich nun schon in Portsmouth. Die erste Woche in England ist wirklich schnell vergangen. 🙂
Es war also höchste Zeit, sich mit einem Klassiker der englischen Küche vertraut zu machen. Gerade, wenn man sich in einer Hafenstadt befindet. Also lud mich meine Gastmutter am Freitag dazu ein, in einem Pub „Fish & Chips“ essen zu gehen.
Und was soll ich sagen? Es war wirklich sehr lecker:
Schon vorher hatte ich davon gehört, dass viele Menschen in England ihre Pommes („Chips“) mit Essig essen und tatsächlich – in dem Pub stand Essig bereit und Ginny versah ihre Pommes auch gleich mit einigen Spritzern. Also habe ich mich auch mal daran gewagt und ein paar meiner Pommes mit etwas Essig „besprenkelt“. Mein Fazit: Sagen wir mal so – ich habe den Rest ohne Essig gegessen. Die Geschmäcker sind halt verschieden. 😉
Der Pub, in den Ginny mich eingeladen hatte, gehört zu einer Pub-Kette, die ihre Pubs vor allem in historischen Gebäuden betreibt. So war auch das Ambiente innen historisch und gemütlich.
Aquarium und Southsea Castle
Als Kontrast zu meinen Abendessen am Vortag (ok, das war eher Zufall 😀 ) schaute ich mir am Samstag dann Fische in lebendiger Form an. 😉
Die anderen deutschen Praktikanten und ich besuchten das Blue Reef Aquarium Portsmouth und bekamen dort viele verschiedene Fische zu sehen.
Außerdem schauten wir uns Southsea Castle an, das ganz in der Nähe des Aquariums liegt. Es handelt sich dabei um eine Festung direkt an der Küste, die 1543-44 von Heinrich VIII. erbaut wurde. In den 1820er Jahren wurde dort außerdem ein Leuchtturm gebaut, der bis vor kurzem noch in Betrieb war.
Den Tag ließen wir dann bei leckerer Pizza und Cocktails ausklingen. 🙂
Leo
Außerdem möchte ich euch noch meinen Unterstützer beim Schreiben dieses Blog-Eintrages vorstellen: Leo, der Kater meiner Gastmutter Ginny. 🙂
Abendstimmung am Hafen
Abschließend möchte ich euch diesen Schnappschuss nicht vorenthalten, den ich gestern Abend am Hafen gemacht habe:
Ich startete meine Reise früh am Sonntagmorgen. Von Kassel aus ging es für mich mit der Bahn nach Frankfurt zum Flughafen. Da es mein erster Flug war, war es besonders aufregend für mich, aber zum Glück lief alles reibungslos und ich landete gegen 13 Uhr in London-Heathrow.
In Heathrow folgte dann meine Weiterreise mit Fernbus und Bahn nach Portsmouth. Dort kam ich um 17 Uhr an und wurde am Bahnhof von Jon, einem Mitarbeiter von der Agentur IBD Partnership, die mein Praktikum und die Unterbringung arrangiert hat, empfangen und mit dem Taxi zu meiner Gastfamilie gebracht.
Ich wohne hier bei Ginny und ihrem Kater Leo. Außerdem wohnt momentan noch eine Tochter bei ihr, da sie mitten in einem Umzug steckt. Ginny und ihre Familie sind sehr nett und hilfsbereit. 🙂
Der erste Tag in Portsmouth
Am Montag gab es dann ein Treffen bei IBD, wo außer mir noch eine Klasse tschechischer Schüler anwesend war und ich auch zwei andere deutsche Praktikanten kennenlernte. Dort bekamen wir einige Informationen zu unserem Aufenthalt in England und wurden über den weiteren Ablauf infomiert.
Bei strahlendem Sonnenschein folgte danach eine Stadttour mit zwei IBD-Mitarbeiterinnen, bei dir ich schon einige interessante Plätze und Sehenswürdigkeiten von Portsmouth zu sehen bekam.
Hier ein paar Impressionen:
Portsmouth liegt übrigens an der Südküste Englands und ist – wie auch auf den Bildern zu erkennen – eine Hafenstadt. 🙂
Beginn meines Praktikums
Heute stand dann die „Induction“ auf dem Plan, also die Einführung bei der „Gosport Voluntary Action“, wo ich die nächsten vier Wochen lang mein Praktikum absolvieren werde. Die Organisation vermittelt u.a. Menschen, die sich gerne ehrenamtlich betätigen möchten, an eine entsprechende Gruppe, die ihren Interessen entspricht und leitet außerdem viele eigene Projekte (z.B. zur Unterstützung älterer Menschen). Es scheint ein großes Spektrum an Serviceleistungen und Projekten zu sein, die die „GVA“ anbietet, sodass ich wahrscheinlich erst mit der Zeit einen besseren Überblick erhalten werde.
Ich werde dort in der Verwaltung eingesetzt, da ich eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten mache.
Die GVA ist in Gosport ansässig, einer Stadt, die gegenüber von Portsmouth liegt, sodass ich jeden Tag mit der Fähre rüberfahren werde. Die Fahrt dauert aber nur drei Minuten. 🙂
Ich konnte hier schon einige interessante Erfahrungen sammeln und bin gespannt auf die nächsten Tage 🙂