Apprenticeships around the World

Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Zurück in Deutschland

Wunderschön, gastfreundlich, verregnet- so wird mir meine Zeit in Italien in Erinnerung bleiben, mit vielen tollen Menschen, die ich kennenlernen durfte und besonders die Kollegen und Chefs, die mich völlig überrascht haben.

Nachdem ich mich am vierten Wochenende von meiner Erkältung erholt hatte und Verona am Sonntag besuchte, begann die letzte Arbeitswoche in Padova. Diese habe ich sowohl bei den Orthopädieschuhmachern verbracht, als auch bei den Orthopädietechnikern.  Bei den Orthopädietechnikern konnte ich weitere Erfahrungen bei der Herstellung von Korsetts sammeln, denn nachdem mir in der vierten Woche gezeigt wurde, wie das Polyethylen verarbeitet und aufgeschnitten wird, konnte ich nun die nächsten Arbeitsschritte ausführen. Je nachdem welche Korrektur mit den Korsetts erreicht werden sollen, mussten diese unterschiedlich in Form geschnitten werden. Dies hieß für mich die Form aufzeichnen (mit Unterstützung des Mitarbeiters) und mit der Stichsäge ausschneiden, was durch die runde Form der Korsetts als Ungeübter eine echte Herausforderung war. Als nächstes habe ich dann die Kanten entgratet. Mit verschiedenen Aufsetzten der Schleifmaschine bin ich immer wieder über die Kanten bis diese glatt waren so, dass sich der Kunde bei der späteren Anprobe nicht verletzen kann. Im Klartext heißt dies, dass es Arbeit war, die viel Spaß gemacht hat und ich stehend und mit viel Armarbeit das Polyethylen auseinendergezogen habe, um an alle Kanten zu gelangen. Dementsprechend habe ich hinterher meine Arme gemerkt.

Bei den Orthopädieschuhmachern habe ich weiterhin den Bettungs- und Einlagenbau unterstützt und am Donnerstag, also meinem vorletzten Arbeitstag, kam es dann zur Prüfung , was ich in den letzten Wochen gelernt habe  😉  … Der Meister hat mir zur Aufgabe gegeben eine Bettung nach seinem Vorbild zu schleifen, sprich er hat eine Bettung eines Paares komplett fertig geschliffen und meine Aufgabe war es dies ihm nachzutun unter Berücksichtigung von Fußstellung, Abatzhöhe, den Höhen der Bettung und dem Scheitelpunkt der Rolle. Mit den Worten „quasi perfetto“ hat er mein Ergebnis bewertet.

Und schon war der letzte Arbeitstag in Padova angebrochen. An diesem letzten Vormittag habe ich noch einige Einlagen beschliffen und in der OT Polsterungen für Korsetts zugeschnitten als ich zum Gespräch gebeten wurde … und Überrschung… die Kollegen und Chefs haben für mich zum Abschied einen absolut tollen Umtrunk mit Snacks organisiert. Es gab Prosecco und Sandwiches, Kekse und Kuchen, eine wirklich liebe Ansprache des Chefs, viele Fotos, Geschenke und Gelächter. Der Abschied ist mir wirklich nicht leicht gefallen, da diese fünf Wochen grandios waren in einem tollen Land, in dem ich viel erlebt und gesehen habe und so bin ich am Samstag morgen mit einem lachenden und einem traurigen Auge in den Zug gen Heimat gestiegen.

Ciao

Lisa

 

Als Schneiderin in Italien – Clara Merkel

Und die Vicentini essen Katzen…

Jeden Morgen wenn ich von meiner Wohnung zur Stazione laufe um dort den Bus zu nehmen, habe ich den perfekten Blick auf die Alpen und jedes Mal halten ich für einen kurzen Moment den Atem an. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie in der Stadt die Osterglocken blühen und auf den Bergen der Schnee strahlt. Heute hingen zwar ein paar Wolken davor, nichts desto trotz habe ich endlich einmal daran gedacht diesen Anblick für euch festzuhalten. Am besten macht man es morgens, da es sich im Moment zum Abend hin immer zuzieht und eventuell auch mal regnet!

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Die schönsten Entdeckungen in einer Fremden Stadt macht man ganz unerwartet. Für mich bedeutet das, man vergisst den Stadtplan und verlässt sich auf sein Bauchgefühl, was einen eigentlich immer an den richtigen Ort bringt.

Trotzdem freue ich mich, dass ich heute Vormittag die Führung von Lisa hatte. Da sie aus Vicenza kommt konnte sie uns viel zu der Stadt erzählen und es auch sehr lebhaft präsentieren. Zudem bin ich glücklich darüber, weil ich jetzt etwas mehr über die Geschichte und die Geheimnisse dieser, zauberhaften Stadt weiß.

Es gibt in Italien ein Sprichwort über diese Region hier, das wohl auch so gut wie jeder Italiener kennt:

„Venessiani gran signori / Padoani gran dotori / Veronesi tuti mati /
Visentini magnagati.“

Man sagt also:
„ Venezianer sind große Herren / die aus Padova sind großartige Ärzte / die aus Verona sind alle verrückt /
die aus Vicenza essen Katzen.“

Dieses Sprichwort lässt sich wohl auf das 17. Jahrhundert zurückführen. In dieser Zeit gehörte Vicenza zu Venedig und um eine Mäuse- und Rattenplage zu bekämpfen und somit die Pestgefahr einzudämmen, schickten die Venezianer eine „Katzenarmee“ nach Vicenza.

Nach einiger Zeit verlangten die Vicentini aber nach mehr Katzen, wohl um einen großen Palast von weiteren Mäusen zu befreien, gaben die Katzen aber nie zurück. Also sagte der Venezianische Stadthalter: „Die in Vicenza müssen die Katzen wohl essen, wenn sie nicht zurückgeschickt werden.“

Aber keine Sorge, man findet auf keiner Speisekarte „gatto“, also die Katze.

Auf der anderen Seite der Bahnlinie, liegt die Stadt Vicenza auf einem Berg. Im Zentrum der Kuppel und aus jedem Winkel der Stadt zu sehen (auch von meinem Zimmer aus.) , liegt der Dom der Stadt. Der Dom stammt ebenfalls aus Zeiten der Pest und ist nicht nur durch Zufall dort erbaut worden. Es gibt die Geschichte, dass eine Frau dort oben Schafe gehütet hat, als ihr die Madonna erschienen ist. Sie sagte zu ihr, dass die Stadt dort eine Kirche erbauen solle und die Pest wäre vorbei. Daraufhin wurde eine kleine Kirche so schnell es ging gebaut und tatsächlich verschwand die Pest kurz nach der Fertigstellung. Später wurde die Kirche weiter ausgebaut und ist zu einer Kathedrale mit großem Platz geworden, die al Pilgerstätte vieler Katholiken dient.

Ich werde sie mir in den nächsten Tagen anschauen.

Allgemein ist es auch nennenswert, dass die Gründung der Stadt Vicenza auf das Jahr 600 v. Chr. zurück geht. Die Römer sorgten später dafür, dass eine gewisse Infrastruktur mit Straßen und dem Hauptplatz, (hier steht mittlerweile die im 16. Jahrhundert von Andrea Palladio erbaute Basilika. Die als Gerichtsgebäude und überdachter Marktplatz diente.) entstand. Die Reste der originale Stadt liegen mittlerweile etwa vier bis sechs Meter unterhalb der heutigen Straßen und sind an einigen Stellen in der Stadt erhalten und zu besichtigen.

P1000986Architektonisch ist die Stadt ein Meisterwerk. Besonders im 16. Jahrhundert baute der Architekt Palladio viele Gebäude im Antiken römischen Stil, die er aber nicht nur schön ausschauen ließ, sondern auch nutzbar machte. Zudem muss man einfach erwähnen, dass Palladio ein sehr sparsamer Bauherr war. Vicenza wirkt, als sei alles aus Marmor gebaut, aber das täuscht. Palladio verwendete lediglich Ziegelsteine, die verputzt und bemalt wurden. An machen Gebäuden kann man das sehr gut erkennen, was daran liegt, dass Palladio während der Erbauung verstarb und sie nicht komplett fertig gestellt wurden.

In den nächsten Wochen werde ich definitiv noch nach Verona fahren um mir Julias Balkon anzuschauen, um die Häuser der Familien Capulet und Montague anzuschauen, um zu sehen, wo die Tragödie von statten ging. Nur das ich jetzt weiß, dass Shakespeare von alleine nie auf diese grandiose Idee gekommen ist und ohne einen Vicentino niemals einen so großen Erfolg mit seiner Tragödie „Romeo und Julia“ gefeiert hätte.

P1000988Die Ursprüngliche Novelle stammt von Luigi da Porta, geboren und gestorben in Vicenza. Die Villa in der er verstorben ist, liegt im Stadtzentrum von Vicenza. Nur an einer kleinen Tafel ist zu erkennen, dass er dort gelebt hat und gestorben ist. Seine Novelle, basierend auf wahren Familien und mit Autobiografischen Zügen, erfreute sich keiner großen Bekanntheit, bis Shakespeare es in eine Tragödie umschrieb und die Familie Capulet Julias Balkon an ihr Haus bauen lies, der bis heute noch zu besichtigen ist.

Allerdings muss man dazu sagen, dass lediglich Verona und Shakespeare davon profitierten. Selbst in Vicenza wissen die wenigsten, dass ein Vicentino die Idee dazu hatte.

Ich empfehle jedem trotz einer Führung, in der man die Stadt auf eine meist intellektuelle Art kennen lernt, auch einfach mal ohne Stadtplan zu erkunden. Man glaubt gar nicht, was sich hinter den Toren der Häuser verbirgt. Der Reichtum hier ist meistens hinter großen Holztoren verborgen, aber öffnen sie sich erst einmal erhascht man einen kleinen Blick in die Welt der reichen Vicentini. Man schaut in blühende Gärten, auf Wandbrunnen und Fresken, wie man sie an der Außenfassade nicht zu Gesicht bekommt. Je mehr man sich von dem Touristen entfernt, der man durchaus sein darf, desto näher kommt man dem italienischen Leben, dass mir um so einiges langsamer, aber trotzdem intensiv erscheint, als das unsere.

Aber inwiefern es sich unterscheidet und ob es überhaupt stimmt, werde ich noch ausgiebig erkunden. 😉

Bis dahin                     A presto                  eure Clara

Als Schneiderin in Italien – Clara Merkel

Sogar die Busse sind anders…

Nach einer langen Reise gestern hatte ich heute also meinen ersten Tag in Vicenza.
Ich habe mich für eine Zugfahrt entschieden. Was bedeutet, dass man zehn Stunden lang sitzt. Aber diese Zeit wird mit wunderbaren Ausblicken in eine, sich stetig verändernde Landschaft belohnt. Wider aller Erwartungen führt die Zugstrecke nicht durch lange Tunnel unter den Alpen durch, sondern einfach obendrüber. Der höchste Punkt ist der Brennero-Pass, der Österreich und Italien trennt.
Ist man einmal über die Alpen drüber und der Zug klettert langsam nach Verona die Berge herunter merkt man sofort, dass hier ein anderes Klima ist, als in Deutschland. Bäume werden langsam an grüner zu werden und zu blühen. Blumen verteilen überall kleine Farbkleckse in der Landschaft.
Man sieht auch sofort, dass es sich um ein anderes Land handelt. Nicht aufgrund der Landschaft und allgemeinen Tatsache, dass man gerade acht Zugstunden hinter sich gebracht hat, sondern an der Architektur. Dem Baustil und der Farbe der Häuser. Es ist einfach anders als Deutschland.

Auch wenn diese Reise lange dauert, lohnt es sich wirklich und empfehle ich es jedem mal so eine Zugfahrt zu machen und die Zeit nicht am Handy zu hängen, sondern damit zuzubringen einfach nur aus dem Fenster zu schauen, ob mit, oder ohne schöner Musik im Ohr.

Am Bahnhof wurde ich von meinem Mitbewohner abgeholt. Ich werde die kommenden vier Wochen in Vicenza in einer WG wohnen. Mein Glück ist, dass sie sehr zentral liegt und fast alles fußläufig zu erreichen ist. Wir stellten uns dann erst einmal der Herausforderung den Busfahrplan zu lesen. Hier in Italien ist es nicht so, dass man pro Buslinie eine Tabelle bekommt in der alle Haltestellen mit den jeweiligen Abfahrtszeiten hat, sondern man schaut in eine Tabelle in der man die die Abfahrtszeit des Ausgangspunktes erfährt. Durch schätzen ist man dann entweder pünktlich, oder auch nicht an seiner Haltestelle.
Heute morgen im Bus musste ich mich dann einer anderen Neuen Sache stellen. Es gibt weder durchsagen, noch eine Anzeige, die die nächste Haltestelle ankündigt. An sich keine schlimme Sache, aber einem Busfahrer, der kein englisch spricht ohne Italienisch erklären zu müssen, wo man aussteigen muss ist nicht unbedingt einfach… lässt sich aber bewältigen. 😉

In der Eurocultura-Zentrale angekommen, wurde mir das Programm vorgestellt und der Plan der Woche erklärt. Ab morgen habe ich einen 4-tägigen Sprachkurs zusammen mit anderen Praktikanten. Zudem kommt eine Stadtführung durch Vicenza und am Freitagvormittag eine Vorstellung in meinem Betrieb dazu.
P1000959Zusammen mit Anshi einer anderen Praktikantin aus Deutschland bin ich heute nach der Präsentation meiner Tutorin auf eine kleine Erkundungstour durch Vicenza gegangen, Es ist eine schöne übersichtliche Stadt mit vielen kleinen Piazzas. Das wunderbare daran ist, dass es eine super gut erhaltene Altstadt ist, in deren Hintergrund man noch die Ausläufer der Alpen sieht, die der Stadt einen kleinen Rahmen geben.

Es gibt über die Unterschiede hinaus noch so viel zu entdecken, allen voran die neue Sprache und die Städte hier in Norditalien.
Vicenza ist die Mitte von einer Ansammlung von sehenswürdigen Städten, wie Venezia, Verona und Padova. Alle sind mit den Zug maximal vierzig Minuten entfernt, eine Tatsache Tagesausflüge nur begrüßt.
Aber das ist ein anderer Tag und dann eine neue Erfahrung und tausend neue Eindrücke.

Also a presto
Eure Clara

Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Kurz vor dem Endspurt

Die letzte Woche hat angefangen und die Zeit ist nur so vorbei geflogen.

Das vierte Wochenende habe ich genutzt, um in Richtung Voralpen zu fahren, so zumindest mein Plan. Nachdem ich am falschen Gleis gewartet hatte,  mir der Zug vor der Nase weggefahren ist und es wenig später in Strömen angefangen hat zu regenen, habe ich kurzerhand meine Pläne gändert und bin nach Padova. Erstens, weil näher gelegen, darum flexibler zu erreichen. Zweitens, weil dieser Zug nur wenig später fuhr.

In Padova, der Stadt, in der ich auch arbeite, angekommen und mit Schirm bewaffnet bin ich auf gen Innenstadt. Hier fand ich dann einen Markt nach dem anderen , unzählige, kleine Geschäfte, die wirklich nur ein Produkt geführt haben (Beispiel Gürtelladen: hatte ich vorher noch nie in dieser Form gesehen). Ein Highlight war für mich die Besichtigung der Universität, an der schon Galilei gelehrt hat. Die prunkvollen Räume mit vielen Verzierungen waren toll anzusehen.

Nach vielen Schritten in verregneten Gassen, Kirchenbesichtigungen und durchnässt, bin ich dann wieder zurück und habe den Sonntag (noch verregneter) zum shoppen in Vicenza genutzt.

Die vierte Arbeitswoche verlief, dann kurz: Montag und Dienstag wieder Bettungsbau und Ausputz. Mittwoch habe ich dann bei Orthopädietechnikern beim Orthesenbau geholfen und konnte so über den Rand der Schuhtechnik blicken. Aufgabe war es für den Oberkörper Stützen (Korsetts) zu bauen. Hierzu habe ich nach passenden Formen von Oberkörpern (ähnlich wie ein Leisten beim Schuhbau), die möglichst passende Maße hatten, gesucht. Dann wurden die Maße final in die Form gearbeitet durch wegraspeln oder auftragen von Gips. Anschliessend wurde die trockene Form mit Stoff überzogen als Abstandhalter.

Nächster Arbeitsschritt war es nun das ganze mit Polyethylen, orthopädiegeeignetes Plastik, zu erwärmen, somit formbar zu machen und auf das Modell zu modellieren. Nach erkalten konnte ich dann das Ganze aufschneiden und von der Form lösen.

Die restliche Arbeitswoche verlief unspektakulär, da ich mit Erkältung im Bett lag. Jedoch konnte ich den letzten Tag in Italien an einem Wochenende richtig genießen.

Sonntag war zur Abwechslung ein richtig sonniger, schöner Tag. Diesen habe ich genutzt, um eine weitere Stadt in der Umgebung zu besuchen. Meine Wahl viel auf Verona. Auf gut Glück bin ich losgelaufen und an tollen Orten, wie der Arena vorbei gekommen. Die malerische Innenstadt war überflutet mit Menschen und den ersten Touristen. Highlight war für mich aber nicht die Innenstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, sondern über den Fluss hinweg das Teatro Romano. Es ist ein Theater unter freiem Himmel mit gewundenen Treppen, die weiter den Berg hinauf oberhalb des eigentlichen Theaters führen. Dem Besucher bietet sich von den zahlreichen Aussichtspunkten tolle Ausblicke über die Dächer von Verona und für mich war es ein wirklich tolles letztes Wochenende in Italien.

A presto!

Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Arbeitsalltag

Auch in der dritten Woche meines Praktikums war ich wieder im Einlagen- und Bettungsbau und habe dort neben einigen Vokabeln ( sughero= Kork, colla= Kleber, asciutto= trocken, okay= okay…) die firmeninterne Bauweise der Bettungen gelernt.

Angefangen von der Leistenherstellung über die Adaption der Leisten bis hin zum eigentlichen Bettungsbau. Leisten herstellen heißt, dass eine Gipsform mit Leistenschaum ausgegossen wird. Dieser besteht aus zwei Komponenten und härtet aus sobald diese miteinander vermischt werden. Der Gips wird anschließend abgeschlagen und der Leisten in seine Form geschliffen. Oder aber der Leisten ist bereits vorhanden, da der Kunde schonmal Schuhe bekommen hat und es müssen nur Kleinigkeiten geändert werden. Hierzu habe ich Kork auf betreffende Bereiche geklebt und diese übergangsfrei in Form geschliffen (Das vollstaendige Leistenschleifen ist Meisterarbeit.).

Ausserdem hatte ich diese Woche das erste Mal Gelegenheit beim Modellieren des Schaftes, also des Schuhoberteils zuzusehen. Hier wird auf Basis des dreidimensinoalen Leistens ein zweidimensinales Schnittmuster konstruiert. Je nach Fussdeformitaet und Schaftmodell ist dies mit unterschiedlich viel Aufwand verbunden.

Bei dem Anschauungsmodell hat es sich um ein einfacheres gehandelt, bestehend aus einem Ober- und Unterteil. Zuerst wurde die Mittellinie aufgezeichnet, da das Model nur fuer eine Seite gemacht wird und hinterher gespiegelt wird.  Der italienische Meister hat dazu die linke Leistenseite mit Klebefolie beklebt und die Umrisse so uebernommen. Indem er diese dann auf Papier glatt gestrichen hat, hatte er die erste Form. Nach mehrmaligem anlegen, wegschneiden und dazufuegen enstand so das obere Teil des Modells. Das untere hat er nach eigenen Erfahrungswerten freihand zugeschnitten und minimal im Zusammenspiel mit dem oberen Modelteil geaendert.

A presto!

 

PS: Die Schreibweise ist seltsam. Italienische Rechner kennen keine oe’s, ae’s und ue’s oder scharfe s. 😉

Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Sonne, Strand und See

Sonne, Strand und See

#Verkehrchaos # hupen…. kein Parkplatz

# dann laufen und laufen #noch ein Stück, noch ein Stück

#Den Ausblick genießen #Lago di Garda #Boote #Berge #blaues Wasser

#Pause am Strand # Wo sind die Kekse?

#Sirmione # Burg # geschlossen # Schlafmuetzen

# volle Gassen # ab zum Wasser

# Felsen im Wasser # Fotostop # Lass die Kamera nicht ins Wasser fallen

# Platsch # Glueck gehabt # Fuesse trocknen

# Wie kommen wir zur Ruine?# Wo sind die oeffentlichen Wege?

# Komm wir laufen weiter # Pause am Strand # Camera raus

# Wo sind die Kekse?

# Die Halbinsel ist gleich umrundet # Ein Weg!

# Wo sind wir jetzt gelandet?

# Noch mehr laufen # tolle Haeuser

# Die Ruine # geschlossen # zu spaet # schon wieder # dumm gelaufen

# belebte Gassen # Eispause? # Eis mit Schokowaffeln und Postkarten

# Muessen wir wirklich alles zurueck laufen? # Mist

# Mir tun die Fuesse weh

# DAS AUTO # geschafft

# super, toller Tag

 

# Und jetzt?

# Ab nach Monte Berico # Vicenza

# romantik pur # Sonnuntergang

 

# Und jetzt?

# Pause? # Burger und Pommes

# richtig toller Tag!!!

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Gefördert von der Europäischen Union und aus Mitteln des Landes Hessen

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Anna Adamsky                                                                         
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Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Andere Länder, andere Sitten

Die ersten eineinhalb Wochen sind vorüber, die mir eine Vielzahl neue, vollkommen verschiedene Eindrücke beschert haben. Vieles ist anders aber ähnlich zu dem, was ich aus Deutschland kenne, doch gerade Kleinigkeiten zeigen deutlich, dass es sich um ein anderes Lamd handelt. Hier angefangen z.B. bei den Haustürschlössern über den Verkehr, den Abtropfvorrichtungen über den Spülen, bis hin zu einigem Werkzeug.

Vicenza als Stadt habe ich bis jetzt verregnet ( von wegen in Italien scheint immer die Sonne) und verspielt kennengelernt, mit engen Gassen und Häusern, die an Märchenwelten erinnern. Für jeden, der es nicht nur modern und schlicht mag, kann man die Innenstadt und den Caffe, den es in den unzähligen Bars, Caffes und Restaurantes gibt, nur empfehlen.

Die erste Arbeitswoche verlief kurz, da ein Kennenlern- und Eimgewöhnungstag auf dem Programm stand. Außerdem fand das erste Treffen mit dem italienischen Arbeitgeber statt…auf italienisch… mit so gut wie nicht vorhandenen Sprachkenntinissen… uuurgh. Vier fünf Sätze waren zum Glück aussreichend und alles weitere hat die begleitende Betreuerin übersetzt bzw. konnte ich in englischer Sprache selber erfragen.

Der Betrieb als solcher ist meinem heimatlichen Betrieb eher unähnlich. Ich arbeite in einer Kleinstadt in einem kleineren Familienbetrieb, der bis auf den Schaft (das Schuhoberteil) alles selbst macht. Es gibt einen Einlagenbau und viel Kundekontakt. Der italienische Betrieb ist sowohl von den Räumlichkeiten, als auch von der Mitarbeiteranzahl größer. Der größte Unterschied besteht für mich aber darin, dass es sich nicht um eine reinen orthopädieschuhtechnischen handelt, sondern um einen orthopädietechnischen. Im deutschen Betrieb sind wir also auf den Fuß spezialisiert, während der italienische zwei Abteilungen hat: den fußspezifischen mit Einlagen und Maßschuhen und den orthopädietechnischen mit Orthesen und Prothesen (unterstützende oder ersetzende Teile für bestimmte Körperbereiche).

In der ersten halben Arbeitswoche habe ich einen Überblick über diese verschiedenen Bereiche, Produkte und Herstellungsweise bekommen, die zweite Woche habe ich hauptsächlich den Bettungs- und Einlagenbau unterstützt. Für alle Nichtschuhmacher: Bei beiden handelt es sich um das Innenleben des Schuhs. Einlagen sind aber eher für Schuhe aus dem nächsten Schuhgeschäft, während Bettungen für den Maßschuh gebaut werden. Beide weisen orthopädische Einbauelemente auf, die den Fuß stützen oder korrigieren.

Das Material ist dabei, dem was ich zu hause verwende sehr ähnlich. Die Italiener arbeiten ebenfalls sehr viel mit Kork, Leder und thermisch verformbaren Materialen, die in unterschiedlichen Stärken und Weichegraden vorhanden sind. Je nach Bettungstyp habe ich dann die unterschiedlichen Schichten aufgebaut (mit Kleber bestreichen, trocknen lassen, erwärmen, auf dieForm (Leisten) kleben und im Vakuum erkalten lassen). Anschließend durfte ich mehr und mehr selber das Ganze in Form schleifen, wobei ich mich erst an die Maschinen gewöhnen musste.

Ach ja, und dann war dann noch das Wochenende. Dieses habe ich dazu genutzt um Venedig, der Stadt der Brücken und des Wassers einen Besuch abzustatten. Das Wetter war an diesem Tag ausnahmsweise nicht regnerisch, sondern sonnig mit leichtem Nebel über den Wasserstraßen. Ab von den Touristenrouten des Canal Grande war es nicht schwer sich zu verlaufen, denn Venedig ist ein Labyrinth aus engen Gassen und Gässchen. Doch so habe ich viele tolle Plätze, Häuser, Brücken… gesehen, die nicht in jedem Reiseführer verzeichnet sind. Die großen Sehenswürdigkeiten, wie der Markusplatz mit Turm und Dom oder die Rialtobrücke, habe ich ebenfalls einen Besuch abgestattet. Sie sind toll anzusehen  und die nähere Umgebung sehr belebt.

Kurzum: Venedig ist einen Ausflug wert.

A presto!

 

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Als Orthopädieschuhmacherin in Italien – Lisa Vaupel

Ciao, Vicenza

Hallo alle zusammen,

Vicenza ist eine wohlhabende Stadt im Norden Italiens, in greifbarer Nähe zu Venedig, Verona und dem Gardasee, ebenso wie Mailand mit dem Zug einfach zu erreichen ist.

Bekannt ist die Stadt einerseits für ihre Schmuckwaren und Bekleidungsindustrie, andererseits für ihre zahlreichen Bauwerke und Pläste, die  auf den Architekten Palladio zurückzuführen sind. Er war ein berühmter Renaissancearchitekt und seine Bauten sind Grund dafür, dass Vicenza zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

In den kommenden Wochen werde ich hier  Leben, Kultur, Lebensart und die italienische Sprache kennenlernen dürfen und in der Nähe arbeiten. Arbeiten heißt in meinem Fall, dass ich hier in Norditalien im Rahmen meiner Ausbildung zur Orthopädieschuhmacherin in einem ortsnahen Betrieb ein Praktikum machen werde. Mein eigentlicher Ausbildungsbetrieb befindet sich im Herzen Nordhessens, in dem ich seit 2014 meine Lehre mache. Ich bin 22 Jahre alt und heiße Lisa .

A presto!20160216_075256-1

Dritte Woche

So schnell geht es…. schon meine dritte Woche in Glasgow und die Arbeit wird nicht weniger!

Nach der gelungenen Feier am Freitag gab es einige Dinge die erledigt werden mussten. Alle Materialien die wir mit in den Pub genommen haben mussten im Büro wieder seinen Platz finden.  So auch schrieb ich an diesem Tag einige Karten für Verantwortliche von diesem Abend um unseren Dank für die große Hilfe auszudrücken. Weiter arbeitete ich an der Umfrage mit welcher ich mich schon die letzten Wochen beschäftigte.

In dieser Woche kümmerte ich mich ebenfalls um die Ausgaben des Jahres 2015. Zunächst einmal sortierte ich hierfür alle Kassenbelege. Diese führte ich dann nach Monaten in einer Datei auf um einen Überblick über die ausgegebenen Gelder zu haben. Auch den Verwendungszweck musste ich notieren und zuordnen. Von allen Ausgaben erstellte ich am Ende eine Aufstellung und sprach anschließend mit Suzanne über die einzelnen Positionen. Es ist interessant zu sehen, dass sich die Arbeit hier mit der in Deutschland sehr ähnelt und ich so hilfreiche Erfahrungen für mein weiteres Berufsleben sammeln kann.

Für Oonagh, eine weitere Mitarbeiterin von Our Holy Redeemer, überarbeitete ich einige Dateien und half ihr mit den Formatierungen. Sowie mti dem Erstellen von einigen Excel-Dateien.

Bald wird sie Managerin der neuen Fire.Cloud Idee. Geplant ist eine Vermietung der Räumlichkeiten die im Haus der Kirche zur Verfügung stehen. Für die verschiedensten Gruppen soll eine Anmietung der Räumlichkeiten möglich gemacht werden. Und so kümmerten wir uns in dieser Woche darum alle Räume umzugestalten. Zuvor dienten diese als Schlafzimmer für einige kanadische Studenten die einige Monate ihres Studiums in Glasgow verbrachen. So gingen wir für die umgestalteten Räume einkaufen und veranstalteten einen kleinen Basar für die gebrauchten Möbel.

Nach der Arbeit besuchte ich einige Male mit Friederike zusammen einen Zumba Kurs. Wir hatten sehr viel Spaß gemeinsam mit vielen Anderen Sport zu machen. Und auch die „Sport Halle“ war interessant. Hier in Glasgow gibt es viele alte Kirchen die nicht mehr nach ihrem eigentlichen Zweck genutzt werden. So werden darin Sporthallen oder andere Räume für öffentliche Zwecke errichtet. Wir lernten bei dem Kurs einige nette Mädchen kennen und gingen anschließend noch gemeinsam etwas trinken.

In dieser Woche hatten wir drei deutschen Mädels geplant die angebotene Sightseeing Tour Glasgows auf unsere eigene Weise zu organisieren.                       Wir begannen beim Kelvingrove Park der direkt hinter dem schönen Kelvingrove Art Gallery and Museum liegt.

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Zeitlich hätten wir es leider nicht mehr geschafft in das Museum zu gehen, aber ich bin ja noch ein paar Wochen hier in denen ich noch einiges unternehmen kann. Der nächst freie Nachmittag kommt bestimmt 😉

Im Kelvingrove Park sind wir eine Weile spazieren gewesen.

DSC_1002 Dort ist ein wirklich schöner Ort um Sport zu machen, so haben wir auch viele Trainingsgruppen gesehen die zusammen ihre tägliche Sporteinheit zusammen absolvieren.

Weiter ging es für uns über den Hof der Glasgow Universität. Eine wirklich große und schöne Anlage wie ich finde. Die direkt an den Kelvingrove park grenzt.

(Leider, wird hier momentan viel gebaut, deshalb die vielen Bauzäune)

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Von dort aus haben wir einen etwas längeren Spaziergang zur Innenstadt Glasgows gemacht. Dort waren wir in einigen Läden und haben und ein paar Kleinigkeiten gekauft.

Weiter ging es auf unserem Trip durch den Glasgow Green Park zur Doulton Fountain. Auf dem großen Platz hinter dem großen Wintergarten findet am Wochenende eine große Veranstaltung statt, was die vielen Zelte etc. erklärt 😉

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Entlang des Merchant Square gingen wir weiter, hier liegt das Ramshorn Theater sowie das Glasgow Police Museum. Doch unser Ziel war die Glasgow Cathedral und ein anschließender Besuch auf dem Necropolis Friedhof.

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Die Cathedrale ist wirklich riesig! Wir waren auch in der Cathedrale doch dort durfte man leider keine Fotos machen.

Anschließend beendeten wir unsere kleine Tour durch Glasgow mit einem Treffen bei Friederike zuhause. Dort warteten Mikael und Sabrina mit Essen auf uns und wir hatten noch einen schönen Abend.