Apprenticeships around the World

Last greetings…

Die letzte Woche meines Auslandspraktikums ist nun vorbei und die Zeit verging wie im Flug. Nach 3 Wochen in Portsmouth bin ich wieder zurück in der Heimat. Oft denke ich an die schöne Zeit zurück, wobei ein bisschen Fernweh aufkommt. Es war toll, nach der Arbeit an den Stand zu fahren und den Sonnenuntergang zu genießen.

Wochenende

Das Wetter war jedes Wochenende fantastisch, wodurch sich die Wochenenden wie Urlaub angefühlt haben. Ich war oft am Stand und habe den Ausblick auf das Meer genossen oder bin zusammen mit anderen Auslandspraktikanten oder Kollegen an der Standpromenade entlang gelaufen. Mir hat das Viertel Southsea sehr gefallen, was direkt an der Küste liegt. Man kann dort nicht nur gut einkaufen gehen, es gibt auch tolle Restaurants, Cafés und Bars. Am Wochenende befindet sich dort ein Markt und ein kostenloses Live Musik Event am Strand vor dem Southsea Castle.

Southsea Castle Lighthouse

Business

Meine Arbeit war nach wie vor interessant. Ich habe weiter an der Vorbereitung für die anstehenden Messen gearbeitet. Es mussten verschiedene Bestellungen für Messestand Equipment vorgenommen werden und älteres Equipment auf Funktionalität geprüft werden. Des Weiteren habe ich Materialien für die Messe wie Broschüren, Flyer oder Werbegeschenke zusammengesucht. Um alle auf den aktuellen Stand zu bringen und zu besprechen, welche Aufgaben noch erledigt werden müssen, hatten wir regelmäßig Meetings.

Auch die Arbeit im Kundenbeziehungsmanagementsystem SugarCRM war sehr interessant, da ich noch nie zuvor mit dieser Software gearbeitet hatte. Grundsätzlich ist sie ähnlich aufgebaut wie das System SAP, was ich bei der Arbeit in Deutschland benutze. Im Gegensatz zu SAP, welches man zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens wie Buchführung, Einkauf, Verkauf, Produktion und Lager verwenden kann, ist dieses System auf den Kundenkontakt spezialisiert. Man bekommt einen guten Überblick über die Kunden, ihre Standorte und den Interaktionen mit ihnen wie zum Beispiel Telefonate, Mails, Musteranfragen und Downloads von technischen Zeichnungen.

Kundenbeziehungsmanagementsystem SugarCRM

Ich habe mich sehr an die Software Trello gewöhnt. Jeden Morgen öffne ich zuerst Trello, um einen Überblick über meine Aufgaben für den Tag zu bekommen. Trello ist eine web-basierte Projektmanagementsoftware, auf der in sogenannten Boards Karteikarten angelegt werden können. Die Karten können beliebig bearbeitet werden und mit Checklisten, Anhängen sowie einer Deadline versehen werden. Sie können in Kategorien eingeteilt werden wie „Priorität“, „Warten auf Antwort“, „In Bearbeitung“ oder „Abgeschlossen“, welche sich jeweils farblich unterscheiden. Durch die farblichen Markierungen sieht man auf einen Blick, welche Aufgaben Vorrang haben. Ich finde Trello sehr übersichtlich und hilfreich, wenn man an vielen unterschiedlichen Projekten und Messen arbeitet.

Projektmanagementsoftware Trello

Hin und wieder habe ich kleinere Aufgaben übernommen. Harwin hatte Schilder benötig, um das Grundstück als Eigentum zu kennzeichnen. Dafür habe ich mitgeholfen ein Schild zu entwerfen und einer Schilddruckerei eine Anfrage mit den Details geschrieben. Nachdem ich die Antwort der Druckerei erhalten habe, haben wir die Schriftart, Größe und den Preis vereinbart.

Die Firma Harwin PLC

Die Verständigung mit Lieferanten fällt mir immer leichter, da ich täglich mehrere Anfragen und Bestellungen schreibe. Auch meine sprachlichen Kompetenzen haben sich verbessert, da ich die mündliche Kommunikation im täglichen Arbeitsleben trainiert habe und an einigen Meetings teilnehmen durfte.

Ich werde die netten Kollegen und die abwechslungsreichen Aufgaben sehr vermissen und bin froh, dass ich mein Auslandspraktikum dort absolvieren durfte. Die Zeit wird mir immer in guter Erinnerung bleiben.

Dresscode

Der Kleidungsstil unterscheidet sich in England von Firma zu Firma sehr stark. In manchen Firmen sind die Leute locker gekleidet, wie man sich in der Freizeit anziehen würde. Bei mir in der Firma gilt „Smart Casual”. Niemand trägt Jeans an der Arbeit. Männer tragen Anzüge mit Krawatten und Frauen tragen Stoffhosen oder Röcke und Blusen in Kombination mit einem Blazer.

Nicht nur in den Firmen unterscheiden sich die Outfits sehr stark. Auch auf der Straße sind die Leute recht gegensätzlich angezogen. Gerade wenn es ein bisschen wärmer ist, sind einige Leute sehr leicht bekleidet, wobei andere Winterjacken und Stiefel tragen. Auch das generelle Erscheinungsbild und die Gepflegtheit der Menschen weicht stark voneinander ab.

Ceremony of achievement

An meinem letzten Tag in England wurde ich von der Vermittlungsagentur zu einer Abschiedsfeier eingeladen. Einige andere Auslandspraktikanten hatten ebenfalls ihren letzten Tag. Wir beglückwünscht und bekamen ein Zertifikat.

Work Experience Certificate

 

Abreise – Glück im Unglück

Ich war vor meiner Abreise sehr nervös, da die Anreise nicht ganz reibungslos verlief. Vormittags bestellt ich mir ein Taxi, was mich mit meinem großen blauen Koffer zu der Bushaltestation brachte. Der Bus kam mit etwa 30 Minuten Verspätung an. Auf der vierstündigen Fahrt nach London Heathrow erfuhr ich, dass mein Flug annulliert wurde. Das hielt ich erst für einen technischen Fehler in der App des Flugunternehmens, was sich allerdings als traurige Realität herausgestellte. Sofort rief ich bei der Fluggesellschaft an, wo ich nach 20 minütlichem Warten in der Schleife einen Mitarbeiter erreichte. Dieser bot mir einen früheren Alternativflug an, da kein späteres Flugzeug an diesem Tag mehr flog. Aufgrund meines verspäteten Busses hatte ich nahezu keine Chance mehr, rechtzeitig mein Gepäck aufzugeben. Ich erklärte dem Busfahrer meine unangenehme Situation. Da er sich daraufhin sehr beeilte, kam ich zwei Minuten vor Schließung der Gepäckabgabe an der Central Bus Station im Flughafen an.

Mit einer Verspätung von 10 Minuten erreichte ich den Check-In Schalter, der bereits geschlossen war. Ich ging zu ein paar Mitarbeitern, die damit beschäftigt waren Kinderwagen und Rollstühle transportfertig zu machen. Nachdem ich ihnen meine Lage erklärte, nahmen sie glücklicherweise meinen Koffer noch an. Nach den Sicherheitskontrollen suchte ich auf der Anzeigetafel mein Gate, da das Boarding in fünf Minuten beginnen sollte. Dort war lediglich der Hinweis, dass dieses bald angezeigt werden würde. Nach 20 minütigen Warten hatte ich bereits die Befürchtung, dass dieser Flug vielleicht auch abgesagt wird. Zu meiner Erleichterung wurde kurze Zeit später das Gate angezeigt und ich konnte das Flugzeug betreten.

Wir flogen mit einer Verspätung von über 60 Minuten in Richtung Frankfurt, wo mich ein starkes Gewitter erwartete. Nach einer etwas wackeligen Landung bin ich heil in Deutschland wieder angekommen. Ich war froh, als ich endlich meinen Koffer hatte und am Flughafen abgeholt wurde. Dennoch werde ich die Zeit dort ein wenig vermissen, da ich viele Leute kennen gelernt habe und mir die Arbeit auch großen Spaß gemacht hat.

Ankunft in Deutschland

Erfahrungen

Ich konnte viele neue Eindrücke und Erfahrungen in Portsmouth sammeln. Es ist wirklich eine Herausforderung, so ein Praktikum ganz ohne Gruppe zu machen. Bei Problemen muss man sich selbst zu helfen wissen oder Fremde um Hilfe bitten. Das gewohnte Umfeld zu verlassen und sich in ein kleines Abenteuer zu stürzen kostet Überwindung, aber es lohnt sich. Meiner Meinung nach sollte jeder, der die Möglichkeit dazu hat, einmal im Ausland arbeiten.

Ein Dankeschön gilt der Firma Harwin, der Handwerkskammer Kassel, den Bildungswerken der Hessischen Wirtschaft e. V. und meinem Arbeitgeber, der Dr. Schumacher GmbH, die mir das Auslandspraktikum ermöglicht und mich unterstützt haben!

Thank you very much and many greetings,

Sabrina

Hello again!

Meine zweite Arbeitswoche in Portsmouth ist nun vorbei und sie begann mit einem Feiertag, dem Spring Bank Holiday. Er ist einer von drei zusammenhängenden Bankfeiertagen in Großbritannien und Irland und wird jedes Jahr am letzten Montag im Mai gefeiert. Da ich nicht zur Arbeit musste, fuhr ich zusammen mit ein paar anderen Auslandspraktikanten nach Bournemouth, um das schöne Wetter am Meer zu genießen.

Strand in Bournemouth

 

Wetter

Das Wetter ist mittlerweile sehr schön, wenn auch wechselhaft, wie man es von England kennt. Wettervorhersagedienste scheitern hier komplett. Portsmouth hat ein ganz eigenes Klima, wie es auf Inseln typisch ist. Es kann morgens bei 10 Grad regnen und trotzdem nachmittags  28 Grad mit strahlendem Sonnenschein sein. Manchmal fängt es auch an einem schönen Tag plötzlich für 15 Minuten an stark zu Regnen, daher sollte man immer einen Regenschirm dabei haben.

Sonnenuntergang am Hafen

 

Routine

An jedem Arbeitstag gehe ich ca. um 7 Uhr aus dem Haus und laufe zur Bushaltestation, an der dieselben Leute wie jeden Tag mit mir warten. Nach fast 40 Minuten hat sich der Bus endlich durch das Verkehrschaos am Morgen gequält. Ich steige aus und laufe das letzte Stück zur Arbeit. Angekommen öffne ich mithilfe meines Firmenausweises ein Tor und gehe zu meinem Arbeitsplatz. Meine Aufgaben sind in einem Projektmanagementsystem eingepflegt. Um 12:15 Uhr ist Mittagspause. Ich gehe mit ein paar anderen Kollegen in das gegenüberliegende Gebäude, in dem sich der Pausenraum befindet. Nach 30 Minuten Lunch gehen wir zurück an unsere Plätze. Hin und wieder stehen nachmittags Besprechungen an. Um 16:30 Uhr ist Feierabend. Oft kaufe ich noch bei Sainsbury’s ein. Sainsbury’s ist ein Supermarkt, der der Größe amerikanischer Supermärkte sehr nahe kommt. Mit dem Bus fahre ich anschließend in meinen Wohnbezirk zurück. Gegen Abend gibt es bei meiner Gastmutter Dinner. Nach dem Abendessen treffe ich mich noch gerne mit anderen Auslandspraktikanten, um sich auszutauschen und die Stadt zusammen zu erkunden.

Busstaion & Clarence Pier

 

Shoppingmeile

Gunwharf Quays ist ein großes Outlet Center, was sich direkt neben dem Hafen befindet. Man findet hier unter anderem Michael Kors, Karl Lagerfeld, Nike, Adidas, Swarovski, Fossil, The Body Shop und viele weitere Marken, die ihre Produkte um bis zu 50 % reduzieren. Von günstig kann man hier selbstverständlich nicht sprechen, da es sich meistens eher um teure Marken handelt. So kostet eine reduzierte Michael Kors Tasche „nur noch” £200 statt £350. In der näheren Umgebung gibt auch einige Bars und Restaurants. Gerade am Wochenende ist es schön, ein wenig Abwechslung von der Arbeit zu haben und mit anderen Auslandspraktikanten dort gemeinsam einkaufen oder essen zu gehen.

Gunwarf Quais

 

Arbeit

Ich bin sehr froh, dass ich bei Harwin verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen kann. In den letzten Tagen habe ich unter anderem bei den Vorbereitungen für verschiedene Messen mitgeholfen. Es mussten Anmeldungen auf den Webseiten der Messen vorgenommen werden, Flüge gebucht, Autos gemietet, Zugverbindungen vom Flughafen zum Hotel gefunden und Taxifahren geplant werden, um einen reibungslosen Ablauf der Anreise, Messe und Rückreise für die Kollegen zu erstellen. Neben der Reiseplanung war auch die Erstellung von Guidelines meine Aufgabe. Dabei geht es um ein Dokument, was das Datum der Messe und die Besuchs- und Aufbauzeiten enthält, sowie die teilnehmenden Kollegen mit ihren Verantwortungsbereichen und allgemeine Regeln wie der Dresscode. Wir hatten zwischendurch Meetings, in denen wir den Ablauf und sonstige Dinge besprochen haben.

Bei einer Messe soll eine Drohne verlost werden. Meine Aufgabe bestand darin eine passende Drohne auszusuchen. Ich schaute nach Produktrezessionen und dem Aussehen, da sie den “Wow-Effekt” haben sollte, um das Interesse der Besucher zu wecken. Nach dem Vergleich einiger Drohnen habe ich eine Liste mit meinen 3 Favoriten an meine Tutorin geschickt.

Zwischendurch bekomme ich Reading Material zugesandt. In den Artikel geht es beispielsweise darum, wie man einen Business Social Media Post gestalten sollte oder eine gute Präsentation hält. Ein anderer Artikel handelte von der Anatomie einer Email und in welchem Rhythmus man automatisierte Mails schicken sollte. Es wird immer leichter für mich, auch wirtschaftliche Artikel auf Englisch zu lesen und zu verstehen.

Da es oft passiert, dass Kunden im System doppelt angelegt werden, habe ich die Aufgabe bekommen, diese zusammen zu führen. Ich bekam die Login Daten für das System und habe mithilfe einer Excel Liste die doppelt angelegten Kunden gesucht und die Kontakte miteinander verknüpft. Bei Abweichungen in der Anschrift oder der Branche suchte ich im Internet nach den korrekten Daten und habe sie in den Stammdaten eingepflegt.

Ich freue mich, so abwechslungsreiche und ansprechende Aufgaben machen zu dürfen und bin auf meine letzte Arbeitswoche gespannt.

Kind regards,

Sabrina