Apprenticeships around the World

San Fermín txikito


Mit einer großen Gruppe gingen wir am Samstag gemeinsam in ein Restaurant in der Innenstadt. Wir hatten uns ein paar Tage zuvor angemeldet und bekamen ein ein Drei-Gänge-Menü inklusive jeder Menge Wein. Fast 3,5 Stunden aßen und tranken wir zusammen und die Stimmung war feierlich, wie familiär. Danach ging es weiter zum Treffpunkt der Vereinigung, der die meisten der Truppe angehörten. In dieser Art von Vereinsheim wurde, wie überall, laut Musik gespielt und die ganze Straße war mit Menschen gefüllt.

Die Stadt ist das ganze Wochenende voll, da das diesjährige Fest „San Fermín txikito“ statt findet. Es ist die eher traditionelle Form des Festes im Juli und findet ausschließlich in der Innenstadt und ohne den berühmten Stierlauf statt. Mit vielen Umzügen, bei denen in Begleitung von Musik die großen Figuren der Heiligen durch die Gassen getragen werden und Konzerten an allen Plätzen, ist für Groß und Klein etwas dabei.

Diese Woche erhalte ich eine kleine Führung durch die Produktionsanlagen des Werkes und mir werden die einzelnen Fertigungsschritte erklärt. Hauptsächlich werden hier die großen Obendreherkrane (EC-B Krane) und die kleinen Untendreher gefertigt. Auch bin ich die Woche weiterhin mit allen möglichen Zuarbeiten von Vertrieb und Verwaltung beschäftigt. Durch die Ablage vieler verschiedener Dokumente, findet sich immer öfter eine direkte Verbindung zu meiner Arbeit in Deutschland und ich kann so Prozesse viel weitreichender betrachten, verstehen und Einblicke gewinnen. Die Arbeit mit verschiedenen Programmen und Methoden, lässt mich auch Vergleiche ziehen und Unterschiede erkennen. Bei der wöchentlichen Besprechung des Produktionsplanes war ich ebenfalls dabei. Der Hauptverantwortliche der Fertigungshalle stellt uns (der Abteilung Vertrieb und Verwaltung) seine Planung für die nächsten Wochen vor. Es wird besprochen, ob einige Krane früher oder später benötigt werden, und wie dies umsetzbar ist.

In meiner Freizeit hat sich mittlerweile das tägliche lernen für meine Abschlussprüfung festgesetzt. Dank meiner lieben Freundin und Klassenkammeradin Maria kann ich zeitgleich den Stoff nacharbeiten und ohne jeden Nachteil im November mit der Schule weitermachen. Nur am Wochenende gönne ich mir kleine Auszeit und schraube das Pauken etwas zurück.

Bis bald!

Mein erster “Juevintxo“

Ich erlebte letzten Donnerstag meinen ersten „Juevintxo“. Dies ist hier ein Tag, wie am Wochenende, und der Name mischt sich mit dem spanischen Wort für Donnerstag und dem Wort „Pintxo“. Trotz Regen sitzen Jugentliche auf einem kleinen Platz unterhalb der Kathedrale Santa Maria la Real, trinken Wein und Bier und essen Tapas und Brot. Einige tummeln sich unter den ausgefahrenen Verdecken der Bars. Es ist eine ausgelassene Stimmung, durch das gemurmel und auch das gemeinsame Zusammensitzen macht Spass, da Keiner sich an der Nähe des anderen stört sondern sich Jeder mit Jedem unterhält. Dieser Platz befindet sich im Baskenviertel von Pamplona. Die Basken sind eine Gruppe von Menschen mit dem Wunsch der Unabhängigkeit von Spanien. Sie sehen sich weder als Spanier noch als Franzosen und zeichnen sich durch auffällige Frisuren und Kleidung aus. An den Häusern erkennt man das Viertel an den aus dem Fenster gehängten Flaggen oder Plakate mit revolutionären Bildern und Aufschriften. Trotzdem sind Sie sehr friedlich und freundlich!

Das erste Wochenende verging wie im Flug auch, wenn bisher das Wetter mit viel Regen und 13-20 Grad nicht ganz so mitspielte. Das Nachtleben ist ganz anders als in Deutschland. In den kleinen Gassen mit einer Bar an der anderen, wird bis zu einer bestimmten Uhrzeit und bei gutem Wetter draussen gegessen und getrunken. Ab halb zwölf wird es schlagartig hecktisch, denn nun werden drinnen wie draussen Tische und Stühle entfernt, das helle Licht erlischt und die Bars verwandeln sich in kleine Discotheken, die sich langsam mit tanzwütigen Menschen allen Alters füllen.

Auch diese Woche erwarten mich abwechslungsreiche Aufgaben in den Bereichen Einkauf, Verkauf und Verwaltung. Neben kleinen wiederkehrenden Dingen, für welche ich bereits teilweise selber verantwortlich bin, darf ich einen Kollegen bei Optimierungsvorgängen unterstützten. Diese Arbeit finde ich besonders spannend, da ich neue Arbeitswege kennenlerne und einen kleinen Einblick in dieses Aufgabenfeld gewinne. Auch habe ich typische Praktikantenarbeit zu erledigen wie beispielsweise das Anlegen von Ordnungssystemen in den Ordnern der ausgehenden Angebote oder die Sortierung und Archivierung der Mietaufträge von 2007 bis 2014.

Da ich jeden Tag eine halbe Stunde zur Arbeit und etwa 40 Minuten zurück fahre, bin ich mittlerweile super geübt, mich auf die spanischen Verkehrsteilnehmer einzustellen, und ein gewisser Ausgleich tut auch super gut. Auch den relativ anstrengenden Weg an der alten Stadtmauer hoch in die Innenstadt schaffe ich mittlerweile ohne zu schieben.

Nächste Woche gibt es neue Infos von mir! Saludos!
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Sarah Firiss – Pamplona, Spanien

– Die ersten Tage –

Am Samstag Abend erreichte ich den wenig betriebenen Flughafen von Pamplona, von welchem ich mit einem Taxi in die Innenstadt fuhr. Am Rande des Zentrums werde ich schließlich von meinen Mitbewohnerinnen willkommengeheissen. Mit dem engsten und kleinsten Fahrstuhl aller Zeiten ging es hoch in den 6. Stock. Hier erwartete mich neben einem kleinen, netten Zimmer eine saubere Wohnung mit Dachterasse. Noch am selben Abend wurde ich von Nico, einem Studenten von Liebherr, abgeholt und erhielt eine persönliche kleine Stadttour. Die Stadt ist wunderschön, belebt und vorallen sauber. Durch Nico lernte ich sofort viele nette Leute kennen und erlebte das Nachtleben am ersten Tag voll mit. Die Athmosphäre ist klasse und ich freue mich immer mehr auf die kommenden sechs Wochen.

Auch am nächsten Tag beeindruckt mich die Stadt. Wunderschöne Gebäude, kleine Gassen und eine durchweg fröhliche Stimmung. Am Abend sind wir wieder zusammen in verschiedenen kleinen Bars unterwegs und essen uns durch die traditionellen Pintxos von Pamplona. Diese tapasähnlichen Leckerbissen sind mit allem möglichem belegt und gefüllt und werden auf kleinen Tellern serviert. Wer mehr wissen möchte geht auf www.euskoguide.com/de/essen-trinken-baskenland/baskische-pinchos.html.

Meine Praktikumsplatz in Spanien ist das Liebherr Werk (Liebherr Industrias Metalicas SA). Hier werde ich in verschiedenen Bereichen eingesetzt, wie z.B in der Abteilung Vertrieb, wo ich beispielsweise Zuarbeiten zur Ausleiferung des neuen Krans L1-24 erledige. Das Unternehmen Liebherr zählt nicht nur zu den weltweit größten Baumaschinenherstellern, sondern ist auch in vielen anderen Branchen erfolgreich. Es verfügt über ein außergewöhnlich breites Produktprogramm und ist weltweit vertreten.

Der erste Tag im Liebherr-Werk in Pamplona ist anstrengend aber auch extrem spannend. Man findet sich langsam in die Sprache ein und erhält Infos von allen Seiten. Die Einweisung und Einarbeitung folgt den organisatorischen Infos, bei der alle besonders langsam sprechen und sehr viel Rücksicht nehmen. Das gemeinsame Mittagessen ist familiär und sehr lecker. Von Salat über Hauptspeisen bis hin zum Nachtisch und Obst hat man freie Auswahl.

Mobil bin ich jetzt durch ein kleines Fahrrad, welches ich mir für die 6 Wochen Aufenthalt geliehen habe. Auch hier ist man sehr nett und lädt mich direkt zu einer Feier am diesjährigen “San Fermín txikito“ ein.

Die nächsten Tage gehen direkt los mit ausführlichen Aufgaben und Herausforderungen. Die Kontrolle von Lieferungen und das Schreiben von Auftragsbestätigungen erforder Konzentration und zum Glück vorhandene Erfahrung. Die Arbeit macht mir unheimlich Spaß und auch meine Kollegen sind super! Kleine Erfolge sind Erinnerungen an Vokabeln die vergessen schienen, es wird langsam! Freuen tue ich mich schon auf die nächsten Tage und auf neue Pintxo-Kreationen heute abend…
¡Hasta luego!img_20160914_203256