Mein Praktikum in Wien ist zu Ende und ich sitze wieder im Zug nach Kassel. In den vergangenen Wochen habe ich viel neues erlebt, neue Menschen kennengelernt und neue Erfahrungen sammeln können. Es war sehr interessant den Arbeitsalltag in einem anderen Land kennenzulernen und für diese Zeit auch auf sich allein gestellt zu sein.
In einem klimatisierten und überaus modernen Bürogebäude arbeiten zu können war sehr angenehm, besonders bei den hohen Temperaturen in Wien. Auch die Kollegen der Kammer waren alle sehr lieb und haben einen direkt ins Team aufgenommen. Für mich war es allerdings schwer sich an das Großraumbüro zu gewöhnen, in dem mehr wie 3 Kollegen sitzen und ständig telefoniert wird. Vermissen an Wien werde ich definitiv die U-Bahn, weil man nie länger als 5 Minuten auf den nächsten Zug warten muss und super schnell von A nach B kommt. Aber auch die vielen Sehenswürdigkeiten, Schlösser und Parks mitten in der Stadt, wo ich mich nach der Arbeit oder an den Wochenenden gerne aufgehalten habe.
Ich habe mir fest vorgenommen bald wieder nach Wien zukommen, wenn man wieder ein Konzert in der Staatsoper besuchen oder eine Bootsfahrt auf der Donau machen kann. Jetzt freue ich mich erst einmal wieder auf mein zuhause, auf einen Feierabend vor 17 Uhr, sowie auf die gemeinsamen Pausen mit meinen Kolleginnen in der Kasseler Innenstadt bei einem leckeren Kaffee oder einer griechischen Pita 🙂
Danke, das ihr mich auf dieser kleinen Reise begleitet habt.
In den vergangenen Wochen durfte ich die Abteilung „Gründerservice“ kennenlernen. Dort hörte ich bei Beratungsgesprächen am Telefon zu und nahm an Gründungsberatungen teil. In den Beratungen konnte ich viel über die Gewerbeanmeldung, Einkommens- und Umsatzsteuer und den Rechtsformen in Österreich lernen.
In der Datenbank der Wirtschaftskammer fügte ich E-Mails zu vorhandenen Geschäftsfällen hinzu oder legte neue Geschäftsfälle und Personen an. Außerdem war ich bei einem Online Gründerworkshop dabei und schaute mir eine Videoreihe der WKO zum Thema „Erfolgreich Gründen“ an.
Seit dieser Woche bin ich in der Gewerbeanmeldung eingesetzt, dort schaue ich den Kollegen über die Schulter. Am Serviceschalter der Gewerbeanmeldung nehme ich die Termine in Empfang und gleiche die Daten der Gründer ab.
An meinem letzten Wochenende in Wien, kommt meine kleine Nichte zu besuch, so geht es morgen für uns in den Tiergarten Schönbrunn, dem „besten Zoo Europas“.
Manchmal kommt alles anders als geplant. Aufgrund der aktuellen Situation und den steigenden Infektionszahlen wurden die Mitarbeiter der Wirtschaftskammer, zum eigenen Schutz, ins Home Office geschickt. Die Praktikanten wurden am Mittwochnachmittag, für den Rest der Woche, freigestellt. So nutzte ich die vergangenen Tage um mir die schönsten und wichtigsten Orte anzuschauen die Wien zu bieten hat, bevor ich meine kleine Reise vielleicht schon früher als geplant wieder beenden muss.
So ging es, wie auch schon am ersten Wochenende, noch einmal auf den Prater. Einem Vergnügungspark mit über 250 Attraktionen gleich neben der Wirtschaftskammer am Praterstern. Hier steht das Wiener Riesenrad. Dies war aber leider geschlossen. Zum Glück gab es noch ein weiteres, etwas kleineres Riesenrad, welches geöffnet hatte und wovon man einen prima Ausblick auf die Stadt hatte.
Am nächsten Tag ging es mit Besuch aus der Heimat vorbei am Stephansdom, die Kärntnerstraße entlang zum Hotel Sacher um ein Stück Sachertorte zu kosten. Direkt neben dem Hotel befindet sich die Wiener Staatsoper. Leider finden auch dort, aufgrund der aktuellen Situation, zur Zeit keine Konzerte statt. An der Oper vorbei gelangt man auf den Karlsplatz, dort wartet mit der Karlskirche schon die nächste Sehenswürdigkeit. Zu guter Letzt ging es noch zu einem der architektonischen Highlights Österreichs, dem Hundertwasserhaus, es liegt mitten im 3. Gemeindebezirk und ist auf jeden Fall ein Spaziergang dorthin wert.
Nach einem ereignisreichen Wochenende geht es für mich aber glücklicher Weise wieder ins Büro. Im Haus der Wiener Wirtschaft herrscht nun wieder überall Maskenpflicht außer am Arbeitsplatz und die meisten Mitarbeiter werden wohl noch im Homeoffice sein. Ich bin gespannt was mich erwarten wird und ob ich bis zum geplanten Ende noch in Wien bleiben darf.
Meine erste Woche begann mit vielen neuen Eindrücken und Gesichtern, aber auch mit vielen vertrauten Themenbereichen.
Wieso vertraut?
Die Abteilung „Gründerservice“ in der ich sitze, kann man mit der Abteilung Betriebsberatung und Unternehmensführung der Handwerkskammer vergleichen. Hier beraten die Mitarbeiter, Personen die ein Gewerbe gründen möchten, telefonisch oder in Beratungsgesprächen. Sie beantworten Fragen zu allgemeinen Themen wie der Gewerbeanmeldung, Sozialversicherung, Steuern oder Rechtsformen. Für branchenspezifische Fragen sind die Experten der verschiedenen Fachorganisationen zuständig. Deshalb ist die gemeinsame Erstellung eine Businessplans oder auch eine langfristige individuelle Beratung über die Gründung hinaus, wie es die Betriebsberater bei uns in Kassel machen, nicht möglich.
Was ist neu?
Vor einem Jahr hat die Wirtschaftskammer Wien das „Haus der Wiener Wirtschaft“ am Praterstern im 2. Wiener Gemeindebezirk bezogen. Grundsätzlich wird hier in Großraumbüros gearbeitet, was für mich in dieser Größe zwar sehr ungewohnt ist, jedoch bekomme ich dadurch die Beratungen am Telefon besser mit. Ich finde es spannend, dass die Wirtschaftskammer für mehrere Branchen zuständig ist, so kann ich verschiedene Gewerbearten im Handel oder auch in der Sparte Information und Consulting kennenlernen.
Das Gebäude ist sehr stilvoll und modern eingerichtet, was eine angenehme und lockere Arbeitsatmosphäre schafft.
Was ist wegen Corona anders?
Aufgrund der Corona-Pandemie sind einige Mitarbeiter im Homeoffice. Die Besprechungen werden größten Teils per Skype abgehalten und die Beratungsgespräche finden in den Veranstaltungsräumen der Kammer statt, damit der Sicherheitsabstand und der Schutz der Mitarbeiter und Kunden gewährleistet werden kann. Die Gründerseminare, die normalerweise regelmäßig stattfinden, werden nun als Onlineseminar angeboten. Einen Mund-Nasen-Schutz muss man in Wien momentan nur in den öffentlichen Verkehrsmitteln tragen und überall dort, wo der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann.
Die erste Woche verging wie im Flug, ich bin gespannt was ich in den nächsten Wochen noch alles erleben werde.
Grüß Gott aus Wien, schön das Ihr mein kleines Abenteuer mitverfolgt. Mein Name ist Theresa Voigt, ich bin 23 Jahre alt und mache eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Handwerkskammer Kassel. In den kommenden vier Wochen werde ich den Arbeitsalltag der Wirtschaftskammer Wien kennenlernen und meine Erfahrungen mit Euch in diesem Blog teilen.
Bereits am Freitagabend bin ich mit dem ICE in Wien angekommen, so konnte ich mir über das Wochenende schon einen kleinen Eindruck von der Stadt verschaffen. Ich muss schon sagen die Schwärmereien von Kollegen/-innen und Freunden waren durchaus berechtigt. Wien ist eine wunderschöne Stadt mit vielen tollen Ecken, neben dem Stephansdom besuchte ich auch die Hofburg, das Rathaus sowie die vielen kleinen Parks drumherum und verbrachte den Sonntag bei sommerlichen 30°C an der schönen Donau.
StephansdomDonau
Aber genug geschwärmt, kommen wir zu dem Grund warum ich überhaupt hier bin.
Die Wirtschaftskammer in Wien (WKW) ist eine von neun Landeskammern der Wirtschaftsorganisation in Österreich, mit etwa 138.000 Mitgliedsbetrieben ist sie jedoch etwas größer als unsere Handwerkskammer in Kassel. Sie übernimmt nämlich neben der Interessenvertretung für das Handwerk, auch die Interessenvertretung für sieben weitere Berufsparten. Wer mehr dazu wissen möchte darf hier gerne mal vorbeischauen.
Die Wirtschaftskammer Wien, Straße der Wienerwirtschaft 1
Während meines Aufenthalts werde ich den Gründerservice der WKW unterstützen, was ich für Aufgaben übernehme und wie mein Arbeitsalltag dort ausschaut erfahrt Ihr beim nächsten Post.
Wie beginne ich jetzt den Artikel hier? Am Besten ich fange ganz am Anfang an. Ich und einige weitere Auszubildende haben an dem Erasmus+ Programm der Handwerkskammer teilgenommen. Genauer gesagt waren wir 11 Leute davon waren 4 Bäcker/innen und 7 Konditorinnen. Für uns ging es für 4 Wochen nach Wien in Österreich. Unser Anreisetag war der 09.02.2020, ein Sonntag. Um 10 Uhr haben wir uns alle mit Gepäck am Bahnhof in Kassel-Wilhelmshöhe getroffen. Ja, wir sind tatsächlich mit dem Zug darunter gegurkt. Mit kleiner Verspätung kamen wir dann auch in Wien an und wurden freundlich von der Frau Antoniadi und ihrer Kollegin empfangen. Die Beiden haben uns dann zur Unterkunft begleitet, wenn auch über Umwege. In der Unterkunft angekommen haben wir ein paar Anweisungen für die Wohnung und den nächsten Tag bekommen und sind dann noch was essen gegangen, denn es war ja Sonntag. Das bedeutet, dass man ja nichts mehr einkaufen konnte. Und hier ein kleiner Tipp: Das Gasthaus Haller in Wien ist keine Empfehlung.
Aber so weit will ich garnicht ausschweifen. Eigentlich sind wir doch alle eher an den Erfahrungen im Betrieb interessiert und wie wir unseren Alltag gestaltet haben.
Den nächsten Morgen sind wir dann alle zur IFA ins Büro gefahren und wurden dort mit Informationen und wichtigen Hinweisen ausgestattet und dann in kleinen Gruppen von Mitarbeiterinnen zu unseren Betrieben gebracht. Ich hatte das Glück nicht alleine im Betrieb zu sein, denn eine andere Konditorin war mit mir da. Von welchem Betrieb rede ich hier eigentlich? Mein beziehungsweise unser Praktikumsbetrieb war L.Heiner K.u.K. Hofzuckerbäcker. Ich verzichte an dieser Stelle auf ausschweifende Details zum Betrieb, dass kann man ja bei Interesse ganz einfach googlen.
Wiener Prater mit Riesenrad
Der Erste Eindruck vom Betrieb
Kleiner Disclaimer am Anfang: Ich kann L.Heiner ja nur mit meinem Heimbetrieb in Deutschland vergleichen und demnach mag es für den einen oder anderen auch belanglos sein über welche Kleinigkeiten ich mich gefreut habe. Doch für mich war das eine ziemlich große Sache. Wie wir dort ankamen wurden wir schon erwartet. Da wir aber ziemlich spät waren, hat es sich für uns beide auch nicht gelohnt noch mit in die Arbeit einzusteigen. Doch der Backstubenleiter Herr Krapl war so freundlich und hat uns eine kleine Tour durch die Räumlichkeiten gegeben.
Für mich und auch meine Kollegin war das eine riesen Überwältigung durch diesen Betrieb zu schlendern, denn wir kannten es so nicht von Zuhause. Der Herr Krapl hat uns ein bisschen rumgeführt und dazu immer ein etwas erzählt. Ich war schon fast erschrocken über die Masse die dort hergestellt und mit welcher Liebe und Sorgfalt jedes einzelne Produkt dort hergestellt wird. Die machen dort alles selber. Von Marzipanrosen über Pralinen bis hin zu selbstgekochter Marmelade. Sowas kenne ich von Zuhause garnicht. Wir kaufen alles was Arbeit ist ein um Zeit zu sparen. Der Heiner ist davon natürlich das krasse Gegenteil. Nach der Führung haben wir noch einen Schrankt bekommen, wo wir all unsere Arbeitssachen lassen konnten und dann sind wir mit der Frau Antoniadi auch wieder zurück gefahren. Unsere erster Arbeitstag war demnach der Dienstag. Überraschenderweise musste fast keiner an diesem Tag arbeiten und alle waren schon wieder Daheim und wir konnten unsere ersten Eindrücke austauschen.
Aber zu einem WG-Leben, was wir ja ab da automatisch hatten wenn man mit 8 Leuten in einer Wohnung wohnt, gehört auch ein bisschen Organisation. Wer kommt wann nach Hause? Wie machen wir das mit dem Kochen? Kochen wir immer alle zusammen oder jeder für sich? All diese Fragen mussten erstmal geklärt werden. Und nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir aber in der zweiten Woche schon eine Routine entwickelt gehabt.
Die ersten Tage als Zuckerbäckerin
Ich muss sagen, dass ich die ersten Tage bei L.Heiner ziemlich schwierig fand. Es schien fast so als gäbe es in den perfekten Abläufen keinen Platz für uns. Die ersten Tage habe ich am Plunder-Posten verbracht, was für mich schonmal ein riesen Ding war. Denn in meinem deutschen Betrieb machen die Bäcker die Plunder und ich bekomme nie die Möglichkeit dazu. Und das was wir in der Schule lernen hat nun wirklich nichts mit können zu tun. Die anfängliche Euphorie war dann aber recht schnell wieder verflogen, weil ich ca. 60% des ganzen Arbeitstages nur rumgestanden hab und den anderen beim arbeiten zu sehen musste. Obwohl ich ständig gefragt habe ob ich noch was helfen kann wurden mir nie Aufgaben zugeteilt, was es für mich sehr schwer gemacht hat Anschluss an alles zu bekommen. Es hat auch einige Tage gedauert bis ich wirklich mit eingebunden wurde und auch mal mitarbeiten durfte. Es war auch abhängig vom Posten, an dem ich gearbeitet habe, wie sehr ich eingebunden wurde. Manche Posten hatten mehr für mich zu tun als andere. Und mit der Zeit wusste man auch wo man Werkzeuge findet und wie die Arbeitsabläufe waren.
Meine Aufgaben:
Torten-Posten: einsetzten und einstreichen von Torten mit und ohne Ring, ausgarnieren von Torten mit Schreibschokolade, Dekorieren von Torten mit Guss und Fondant, Füllen/Zusammensetzten/Schneiden von Kardinalschnitten
Plunder-Posten: zubereiten von Hefefeinteigen, Tourieren von Hefefeinteigen mit Ziehfett, Herstellen/Füllen von süßen Plunderteilchen, Käsebäckerei. Herstellen von Weißbroten
Sachertorten-Posten: Füllen und Einstreichen von Sachertorten, Überziehen von Torten mit Ganache, Modellieren von Marzipanfiguren
Sacherpunsch-Posten: Herstellen von Sacherpunsch, gießen von Schokoladenauflegern, Herstellen von Schokoladenröllchen, Ausstechen von Marzipanfiguren, Füllen von Eclairs und Moccatörtchen
Marzipan-Posten: Ausdekorieren keiner Casperköpfe, Arbeiten mit Massa Ticino
MoccatörtchenNusstorteEsterhazy-SchnitteArbeiten Torten-PostenSacherwürfel mit MarzipandekoMarzipanhasenMarzipaneier mit EiweißspritzglasurdekoMarzipanarbeiten
Was ich gelernt habe
Grundsätzlich kann ich ein Praktikum im Ausland wirklich jedem wärmstens empfehlen. Es erweitert den eigenen Horizont ungemein. Anfangs hatte ich Angst, dass ich eventuell nichts neues lernen würde, doch ich hab schon früh bemerkt, dass einfach das arbeiten in einem anderen Betrieb für mich eine große Bereicherung war. Die anderen Arbeiten und Abläufe, die anderen Produkte und die grundsätzliche Ruhe die die Mitarbeiter ausgestrahlt haben waren für mich schon Erkenntnis genug. Manchmal braucht man einfach einen Tapetenwechsel und ein paar neue Denkanstöße um im Leben weiter zu kommen. Zudem habe ich auch ein paar neue Möglichkeiten an Arbeitstechniken mitgenommen. Denn jeder Betrieb arbeitet anders und mit anderen Werkzeugen. Und das Umgehen mit anderen Menschen und bestimmten Situationen hat mich gestärkt.
Im großen und Ganzen habe ich mich sowohl in meinem Beruf als Konditorin als auch als Person weiterentwickelt und weiß jetzt besser Bescheid über mich und wie ich mit anderen Umgehe. Ich finde auch das WG-Leben war eine große Bereicherung für uns alle, denn wir haben gelernt mit Konflikten umzugehen und gemeinsam als Team Lösungen zu finden und Kompromisse einzugehen. Denn mit 8 Leuten unter einem Dach zu leben ist kein Zuckerschlecken (um bei den Zuckerbäckern zu bleiben).
Ganz wichtig ist natürlich zu erwähnen was man für tolle Menschen kennengelernt hat. Denn trotz der Reibereien habe ich 10 tolle Menschen kennengelernt, die jeder für sich besonders sind und die mich als Person geprägt haben.
Also mein Tipp an alle: Macht einfach! Wenn ihr eine Idee im Kopf habt – macht sie! Nur wer seine Komfortzone verlässt kann wachsen.
Wer immer tut was er schon kann, bleibt immer das was er schon ist.