Apprenticeships around the World

Als Tischlerin in Finnland – Marie Imke

Endspurt

Donnerstag, Tag 41

Donnerstagmorgen. Heute ist der vorletzte Tag meines Praktikums hier in Finnland. Die ganze Woche war die Abreise schon sehr präsent, aber gestern nach dem Abschlussgespräch mit Vesa, dem Organisator des Praktikums hier in Finnland, und Klaus, dem „Supervisor“ des Betriebs, der meine Ansprechperson ist, wurde es mir erst so richtig bewusst.

Wir haben eine kurze Bilanz gezogen und sind uns einig gewesen, dass es schön gewesen wäre, wenn ich mehr mit Vollholz hätte arbeiten können und anfangs nicht so häufig neue Aufgaben hätte fordern müssen. Dies war aber in den Wochen anders einfach nicht möglich und von daher bin ich dankbar, dass die Kommunikation mit den Kollegen so gut geklappt hat und sie sich immer Zeit genommen haben zum Beantworten von Fragen oder Einbeziehen in einen Arbeitsvorgang, wodurch ich doch immer gut beschäftigt war.

In der letzten Woche gab es für mich aber noch einmal die Gelegnheit mit Vollholz zu arbeiten. Ich habe Treppenstufen zugeschnitten und sollte außerdem einen Rahmen für den Boden eines Pooldecks vorbereiten. Dafür habe ich lange Leisten Teakholz zugeschnitten, abgerichtet und auf Maß gehobelt, um anschließend mithilfe der Tischfräse eine Nut-Feder-Verbindung über die gesamte Länge herzustellen. So konnte ich nun jeweils zwei Leisten L-förmig verleimen und anschließend die Kanten mit der Handoberfräse bearbeiten.

In den letzten Tagen hatte ich nun noch die Möglichkeit an einem Teilprojekt mitzuwirken, das klein wirkte, aber doch sehr zeitintensiv ist und an dem ich zusammen mit zwei KollegInnen arbeite. 
Es soll eine Art Säule aus übereinander gesteckten Zahnrädern entstehen, von denen einige später Uhren präsentieren sollen. Dafür müssen viele Verbindungen gefräst, Teile aufgeleimt und geschliffen werden, damit am Ende bei der Montage und nach der Lackierung alles exakt zusammenpasst.
Ich bin gespannt, wie viele Stunden von meinen zwei letzten Arbeitstagen ich damit noch beschäftigt bin!

Und dann hatte ich gestern noch eine sehr schöne Begegnung: ein Kollege ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, was ich vor hätte – ich könnte doch jetzt nicht gehen, es gäbe noch so viel zu tun! Und wenn ich jetzt gehen müsste, sollte ich doch wenigstens bald einmal wiederkommen.
Das von ihm so herzlich zu hören, hat mich unglaublich gefreut und mir gezeigt, dass ich in diesem Team vielleicht doch schon länger mehr „angekommen“ bin, als ich selbst gedacht habe. Ein super schöner Abschluss! 

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